Aphorismus in Düsseldorf Das Lexikon der Düsseldorfer Aphoristiker

Düsseldorf · Nicht nur Dichter, auch Zahnärzte oder Strafverteidiger fanden zu der Mini-Gattung.

 Gemeinsam mit Friedemann Spicker hat Jürgen Wilbert den Aphorismus im Rheinland erforscht. 

Gemeinsam mit Friedemann Spicker hat Jürgen Wilbert den Aphorismus im Rheinland erforscht. 

Foto: Edition Virgines Düsseldorf

Barth, Emil (1900-1958): Geboren in Haan, gestorben in Düsseldorf. Lyriker, Erzähler und Essayist.

Becker, Franz (1919-2000): Geboren in Düsseldorf, wo er mit Ausnahme der Soldatenzeit sein ganzes Leben verbracht hat. Erbte eine Glashandlung und entwickelte sie zu einem führenden Unternehmen für Farbglas aus. Arbeitete eng mit bildenden Künstlern zusammen.

Bollhoof, Jan Klas (1905-1996): Geboren in Düsseldorf, gestorben in Köln. Katholischer Priester und Schriftsteller.

Gössmann, Wilhelm (1926-2019): Von 1980-1991 Professor für deutsche Literatur an der Heine-Uni Düsseldorf, von 1973-1983 Vorsitzender der Heine-Gesellschaft.

Heine, Heinrich (1797-1856): Kein „klassischer“ Aphoristiker, er verfasste eher vorläufige, unfertige, später zu nutzende Prosanotizen,  die sind aber von prägnanter Schärfe, etwa „Geld ist rund und rollt weg, Bildung bleibt.“

Hülsmann, K. Harald (1934-2015): Geboren in Düsseldorf, lebte dort, starb in Münster. Arbeitete als Angestellter im Sozialversicherungswesen. Liebte Japan und schrieb vor allem Senryūs – kurze Gedichte, die Aphorismen ähneln.

Immermann, Karl Leberecht (1796-1840): Der Schrifsteller, Lyriker, Dramatiker, Landgerichtsrat und Leiter des Düseldorfer Stadttheaters hat sich in seinem umfangreichen Werk immerhin auch ein bisschen mit dem Aphorismus befasst.

Jacobi, Friedrich Heinrich (1743-1819): Etablierte mit seiner Frau Betty in Pempelfort einen renommierten Intellektuellen-Zirkel und machte Düsseldorf damit zum geistigen Zentrum mit europaweiter Strahlkraft. Befasste sich am Rand mit Aphorismen, die aufklärerisch und religiös daherkamen. Sie feiern etwa Liebe, Tugend und Treue.

Kamp, Rudolf: Geboren 1946 in Düsseldorf. Promovierte 1975 an der hiesigen Uni in Philosophie. Von 1976 bis 2009 leitete er die Volkshochschule im baden-württembergischen Mosbach.

Landau, Horst: Geboren 1937 in Düsseldorf. Führte in der Rhein-Metropole eine Zahnarztpraxis. Schreibt Romane, Erzählungen,Hörspiele und Gedichte.

Maiwald, Peter (1946-2008): War 1984 Mitbegründer der kritischen linken Monatszeitschrift „Düsseldorfer Debatte“. Ab 1985 lebte er in Düsseldorf, wo er auch gestorben ist. Schrieb zunächst Agitprop-Stücke in Brecht’scher Manier, später dann Gedichte in traditionellen Formen. Marcel Reich-Ranicki feierte seine Lyrik. Maiwald  verfasste auch Essays, Hörspiele und Rundfunkbeiträge.

Preuss, Jürgen: Geboren 1942 in Düsseldorf, lebt in Ratingen. Arbeitete als Manager in der Reederei-Branche und als Unternehmensberater. Gründete das Projekt FL.A.G. Ships (Floating Art Giant Ships), mit dem ausrangierte Hochseeschiffe in schwimmende Kunstwerke verwandelt werden sollten. Seit 1995 veröffentlicht er vor allem satirische Gedichte und poetische Sprachspiele. Schreibt auch unter dem Pseudonym Weinreich Weine.

Rosenberg, Ludwig (1903-1977): Deutscher Gewerkschafter, der nach seinem Londoner Exil in Düsseldorf lebte. Von 1962 bis 1969 Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Rosenkranz, Hermann: Geboren 1932 in Hanau am Main. War 40 Jahre Straftverteidiger in Düsseldorf. Seit 2000 im Ruhestand und „aphoristisch aufgemuntert“, wie er sagt.

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