Düsseldorf : Creeps: Düstere Musik mit Maske
Die Düsseldorfer Band Creeps hat Alter Egos geschaffen. Nun haben sie ihr atmosphärisches und düsteres Album „A Documentary of Now“ veröffentlicht.
Eine Maske mit kleinen gläsernen Steinen trägt sie. Sängerin Kate Barlow sitzt im Tonstudio der Düsseldorfer Kunstakademie. Mit ihr sind die Bandkollegen Israel Blaque und Kasymir Gold, deren Gesichter ebenfalls von Masken bedeckt sind.
Die Düsseldorfer Band Creeps möchte die Aufmerksamkeit nicht auf ihre Person ziehen: Nur die Kunst soll im Mittelpunkt stehen. Persönliches wollen sie nicht erzählen, ihre Masken nicht abnehmen und nur die Kunstnamen verwende. Nicht mal ihre Freunde wüssten, dass sie in der Band sind — bis auf ein kleiner Kreis Eingeweihter. Nur so viel: Sie stammen aus dem Dunstkreis der Kunstakademie.
Hier im Studio arbeiten sie gerade an ihrem neuen Album. Einen atmosphärischen Vorgeschmack darauf gibt die neue EP „A Documentary of Now“, die am 8. Dezember herausgekommen ist. Die Musik ist düster: Tiefe Synthesizer mischen sich mit teils extremen Texten. Die Creeps liefern einen eigenen Sound aus Alternative-Pop mit vielen elektronischen Elementen.
Auch die Themen sind düster: „Ich male die Wände schwarz und brenne die Brücken nieder. Ich komme nicht mehr zurück“, singt Kate Barlow auf Englisch in dem Lied „Visions“. In dem Lied „Dog“ geht es um sexuelle Fetische. „Ich will dein Hund sein.“ Ein Vorteil der Anonymität: „Man kann distanziert über Dinge schreiben, die man privat nicht auslebt“, sagt Kate Barlow.
2014 haben Israel Blaque und Kate Barlow die Band gegründet. Schlagzeuger Kasymir Gold kam später hinzu und seit 2016 spielen sie live. Die Anonymität sei zunächst auch eine Herausforderung gewesen. „Ich habe früher in einer anderen Band gespielt. Als wir da eine Facebook-Seite gemacht haben, kamen direkt die Likes von den Freunden“, sagt Israel Blaque. Das habe jedoch auch einen Vorteil: „Die Menschen, die zu unseren Konzerten kommen sind auch wirklich wegen der Kunst da“, sagt Kate Barlow.