Christoph Schlingensief erhält Käutner-Preis

Der krebskranke Filmemacher und Regisseur Christoph Schlingensief erhält den Helmut-Käutner-Preis der Stadt Düsseldorf. Die Übergabe ist für März 2010 geplant. Der Preis ist mit 10.000 dotiert.

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Düsseldorf. Der Filmemacher Christoph Schlingensief ist mit demHelmut-Käutner-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnetworden. Schlingensief wird den mit 10.000 Euro dotierten Preis AnfangMärz 2010 entgegennehmen, teilte die Stadtverwaltung am Samstag mit. Die Nachricht über die Jury-Entscheidungteilte ihm Kulturdezernent Hans-Georg Lohe im Namen vonOberbürgermeister Dirk Elbers telefonisch bei Proben in Zürich mit:"Das ist ja der Hammer, das gibt mir viel Kraft", war seine spontaneReaktion.

In der Begründung der Jury heißt es: "Mit ChristophSchlingensief würdigt der Rat der Stadt Düsseldorf eine Persönlichkeit,die sich in mehr als zwei Jahrzehnten für die deutsche Filmkultureingesetzt hat. Christoph Schlingensief hat von Beginn an alleMöglichkeiten des kreativen Filmemachens genutzt. Er hat in allenseinen Produktionen mehrere Funktionen ausgefüllt, vom Kameramann überden Drehbuchautor bis zum Regisseur und Produzenten. Er hat seineKarriere am experimentellen Rande des Kinos begonnen und ist bis insmedienwirksame Zentrum vorgestoßen, ohne sich jemals in den Mainstreamzu begeben. Er hat sich in seinem Schaffen viel mit seinem Heimatlandund dessen Geschichte auseinandergesetzt, und es wie kein Zweiterverstanden, das eigentlich langsame Medium Film zur Reflektion überaktuelle Themen zu nutzen."

Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 in Oberhausengeboren. Nach Erwerb des Abiturs studierte er ab 1981 in MünchenGermanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. In dieser Zeit beganndann auch seine Karriere als Filmregisseur. Als Assistent von WernerNekes produzierte er seine ersten Kurzfilme. Sein erster Spielfilm war"Tunguska - Die Kisten sind da" im Jahr 1983. Es folgten seineDeutschlandtrilogie ("100 Jahre Adolf Hitler - Die letzte Stunde imFührerbunker" (1989), "Das deutsche Kettensägenmassaker" (1990) und"Terror 2000" (1992)), mit welcher er erstmals größere Bekanntheit alsRegisseur erlangte.

Von 1983 bis 1986 hatte Schlingensief zudem Lehraufträge an derHochschule für Gestaltung in Offenbach und an der KunstakademieDüsseldorf. Im April 2009 wurde er für die nächsten fünf Jahre vomKulturminister von Niedersachsen auf die Professur für "Kunst inAktion" an die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig berufen.

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