Burn-Out: Staffan Holm tritt zurück

Nur 16 Monate leitete der Intendant aus Schweden das Düsseldorfer Schauspielhaus.

Düsseldorf. Dieser kurze und glücklose Auftritt endet tragisch: Der Generalintendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, Staffan Holm, hat gestern seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Als Grund nennt er chronisches Burn-Out-Syndrom: „Ich muss zwingend dem ärztlichen Rat folgen und schnellstmöglich die Doppelbelastung von Generalintendanz und Regie abgeben.“

Bereits in der kommenden Woche will sich der aus Schweden stammende Theatermann für einige Wochen in Behandlung begeben. Als Regisseur will Holm dem Theater verbunden bleiben und wie angekündigt im März 2013 Ibsens „Peer Gynt“ inszenieren. Kommissarisch übernimmt Manfred Weber die Aufgaben Holms. Weber kennt das zur Hälfte von Stadt und Land getragene Haus gut: Seit 2002 leitet er es als Kaufmännischer Geschäftsführer.

Holm hatte erst im August 2011 die Intendanz von Amélie Niermeyer übernommen. Damals kündigte er an, das Theater auf einen internationalen Kurs zu bringen. Noch Anfang dieser Woche bekräftigte er seine Vision.

Allerdings hat der 1958 geborene Schwede seit Beginn seiner Zeit in Düsseldorf mit Schwierigkeiten zu kämpfen: Wegen Bauverzögerungen konnte er das sanierte Schauspielhaus später als geplant eröffnen. Seine eigenen Inszenierungen fielen bei den Kritikern überwiegend durch, die Auslastung lag bei auch für ihn persönlich unbefriedigenden 62 Prozent. Zudem gab es eine öffentlich ausgetragene und scharfe Auseinandersetzung mit Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU), der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Theaters ist. Dabei ging es um Einsparungen, die Holm nicht hinnehmen wollte.

Elbers bedauerte gestern den Rücktritt des Generalintendanten und erklärte: „Ich habe großen Respekt vor diesem Schritt von Staffan Holm, der ihm sicherlich nicht leicht gefallen ist.“ Aber die Gesundheit gehe vor.

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