Bühnenmarathon der freien Szene

Mehr als hundert Künstler stehen ab Donnerstag für drei Tage auf fünf Bühnen.

Düsseldorf. Das neue Theaterfestival „Made in Düsseldorf“ soll, wie der Name schon andeutet, die lokale Off-Theater Szene einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Dafür stehen den 143 Künstlern und 23 Gruppen ab Donnerstag insgesamt fünf Bühnen im FFT Juta und im Theatermuseum zur Verfügung.

„Die Zuschauer erleben die ganze Bandbreite der Düsseldorfer freien Szene“, sagt Janine Hüsch vom FFT. Und können etwas gewinnen: Wer die meisten Stücke anschaut (als Nachweis gibt es Stempel) wird ausgezeichnet. Ebenso das witzigste und kreativste Stück, das vom Publikum ausgesucht wird. Welche Preise vergeben werden, soll noch nicht verraten werden.

Die Voraussetzungen zur Teilnahme am Festival sind schnell umrissen: Die Künstler müssen aus Düsseldorf kommen, die Aufführungen dürfen nicht länger als 60 Minuten dauern, Auf- und Abbau sogar nicht länger als 30 Minuten, denn gespielt wird im Stundentakt.

Die Form bleibt den Künstlern dagegen selbst überlassen. Ob klassisches oder modernes Theater, Musik, Tanzperformance, Kinderaufführung, Live-Hörspiel oder Comedy. Und nach jedem Festivaltag gibt es eine öffentliche Kritik der Aufführungen durch Theaterexperten.

Mit einer ungewöhnlichen Musikperformance eröffnet am Donnerstag die Düsseldorfer Band „Artwon Artown Artnow“ das Festival. Für einen Tag werden sie ihren improvisierten Proberaum im Theatermuseum nicht verlassen. „Die Zuschauer können ihnen beim Proben, bei ihren Konzerten, beim Essen, Trinken, Zähneputzen, wobei auch immer zusehen“, stellt Hüsch das Projekt vor.

Einem ganz anderen, tragischen Auszug der Realität widmet sich das Theaterstück „Fall out of Tschernobyl“, denn die in Düsseldorf lebende Performerin Lydia Vynnykova hat die Reaktorkatastrophe 1986 in der Ukraine miterlebt. In ihrem Stück geht es um katastrophische Erinnerungen, die sich in das kollektive Gedächtnis der Menschheit gebrannt haben. „Die Aktualität, die das Thema durch Fukushima bekommen hat“, sagt Janine Hüsch, „ist für Lidiya Vynnykova ständig präsent“.

Die Aufführung der Gruppe „Kawaikochan Club & friends“ hat dagegen einen starken Bezug zur Landeshauptstadt. In ihrem Theaterstück geht es um die Integration von japanischen Zuwanderern in Düsseldorf und den Umgang mit Vorurteilen, Klischees und der eigenen Identität.

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