Buch-Lesung gibt lustige Einblicke ins Polizistenleben

Sechs Düsseldorfer Beamte haben einen Krimi verfasst, mit dem sie ihren Arbeitsalltag ein wenig aufs Korn nehmen.

Düsseldorf. "Wir sind keine Schriftsteller, sondern Polizisten." Die Ansage der fünf Männer auf der Bühne im Stern-Verlag war klar. Doch statt trockener Beamtenkost boten die Polizisten bei der Lesung ihres Gemeinschaftsromans "Stückwerk" höchsten Unterhaltungswert.

Im Wechsel präsentierten die "Krimi-Cops" lustige und spannende Szenen aus dem Krimi, den die sechs Beamten "nach Dienstschluss" fertiggestellt haben.

Das Haus ist zur Auftaktveranstaltung der Krimiwoche bis auf den letzten Platz besetzt. Und die Besucher fiebern bei den unkonventionellen Ermittlungsmethoden von Kommissar Pit Struller und seinem tölpelhaften Praktikanten Jensen kräftig mit. Der Fund mehrerer Leichenteile wird mit Gruseln kommentiert, Mitleidsbekundungen gibt es als Jensen in die Fänge der aufreizenden Angelika gerät.

Die Polizisten haben für die Lesung skurrile Details ausgewählt. Strullers Ermittlungen in Häkelkrawatte und Altherrenhose oder Jensens Begegnung mit einem Schaufensterpuppenbein - unter lautem Gelächter der Zuhörer lassen es die Hobby-Autoren kräftig menscheln. Statt trockener Ermittlungsarbeit gibt es erfrischend freizügige Einblicke in das Psychogramm der Kantinenkassiererin oder eines abgehalfterten Journalisten.

Das Buch, das den Alltag im Polizeipräsidium aufs Korn nimmt, war am Anfang gar nicht für den Vertrieb gedacht. "Es ist aus einer Bierkelleridee heraus entstanden", sagt Klaus Stickelbroeck. "Obwohl es im Dienst schon ein wenig anders läuft", sagt er augenzwinkernd. "Wir haben unsere Erfahrungen und Erlebnisse zusammengetragen."

Die Ähnlichkeit zu einigen Kollegen sei jedoch durchaus vorhanden. Drei Jahre haben die Polizisten an dem Roman gearbeitet.

"Es ist selten, dass deutsche Schriftsteller eine ernste Sache derart humoristisch rüberbringen", lobt ein Besucher die einstündige Vorstellung der Männer. Woher die Autoren jedoch die Idee für Angelikas sexuelle Fantasien hatten, wollen diese dann doch nicht verraten.

Derzeit schreiben die "Krimi-Cops" bereits an ihrem zweiten Krimi. Im Frühjahr soll das Buch fertig sein.

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