Boulevard auf Bundesliga-Niveau

Im Theater an der Kö beginnt der Vorverkauf für neue Saison.

Düsseldorf. Die Spielzeit im Theater an der Kö ist zwar zu Ende, doch beginnt in den nächsten Tagen der Vorverkauf für die kommende Saison — die 17. im mittlerweile etablierten Boulevard-Haus. Unter den fünf Premieren und einer Reihe von Gastspielen fällt besonders Jochen Busse auf. Der Komiker und Kabarettist spielt nicht nur die Hauptrolle im ersten Stück über Seitensprünge, „In jeder Beziehung“, sondern führt Regie im zweiten, „Achtung Deutsch“. Dies sei eine Komödie über eine muntere Multi-Kulti-Wohngemeinschaft, Hartz-Vier-Empfänger inklusive, erklärte Hausherr René Heinersdorff am Freitag bei der Programmvorstellung für 2011/2012.

Heinersdorff selber tritt künftig zurück. Als Autor, Regisseur und Mime wird der Düsseldorfer Theatermacher ab September verstärkt in Berlin, Hamburg und München agieren. Beispielsweise mit dem „Dressierten Mann“ und mit „Sei lieb zu mir“ — Stücke, die in der Saison im Schadow-Arkaden-Theater zu den Kassenschlagern zählten. Außerdem wird er im Sommer eine neue TV-Serie, „Die Wämser“, in einer neuen Firma mit Willi Thomczyk drehen. Ob das Duo an seinen Vorabend-Serien-Erfolg „Die Camper“ anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. „Derzeit investieren private TV-Sender kaum noch in neue Serien“, klagt Heinersdorff.

Doch: „Für private Theater ist die Krise Gott sei Dank vorüber.“ Nach den schwierigen Jahren 2009 und 2010 (in Folge von Banken- und Wirtschaftskrise) habe im vergangenen Jahr die Kasse geklingelt. Wenn das Theater an der Kö auch nur über 2500 Abonnenten verfüge, so nehme der Verkauf an der Abendkasse zu.

Optimistisch sieht Heinersdorff in die Zukunft. Mit den Regisseuren Busse, Tom Presting, Folke Braband und Jürgen Wölfer hat er immerhin die Boulevard-Bundesliga verpflichtet. Außerdem könne er mit der Mischung aus innovativem und bewährt gediegenem Boulevard auch ein jüngeres Publikum anlocken. So biete die Uraufführung von „Herbstgold“ im Januar 2012 allerlei provokante Turbulenzen. „Wenn der Kuckuck dreimal ruft“, nach dem Hollywoodstreifen von 1960 mit Cary Grant, indes setzt auf eleganten, klassischen Salon-Boulevard. Gewünscht wurde das Stück von den Schauspielern Christian Wolf und Anja Kruse. Letztere ist eine gute Freundin von Heinersdorff und Publikumsliebling im Theater an der Kö.

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