Bildhauer Thomas Schütte: „Ich bin eigentlich nur ein Bastler“

Stiftung der Stadtsparkasse erwirbt Arbeit von Thomas Schütte.

Düsseldorf. Der Bildhauer Thomas Schütte wollte erst noch drei Zigaretten rauchen, bevor er sich den Festgästen im Museum Kunstpalast widmete. Die standen im Foyer Spalier, Sparkassenvorstandschef Peter Fröhlich und sein Vorstandskollege Andreas Goßmann, Martina Waeetermans von der Kunst- und Kulturstiftung sowie Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Es galt, den Ankauf eines ganzen Schütte-Zimmers durch das Geldinstitut zu feiern, der als Dauerleihgabe im Museum am Ehrenhof ausgestellt wird.

Der fast schon schüchterne Künstlerstar, Träger des Goldenen Löwen von Venedig und des Düsseldorfer Kunstpreises, taute angesichts so vieler Sympathisanten für sein Werk auf. „Ich bin ja eigentlich Bastler“, erklärte er sein 23-teiliges Zimmer, das sich Museumschef Beat Wismer für sein Haus gewünscht hatte. „Ich habe ein Modell gebaut, wollte es dann in Massivholz ausführen, aber das hätte die klimatischen Bedingungen auf einem Containerschiff nicht überlebt.“

Es ergab sich ein Dialog zwischen dem Leiter der Modernen Abteilung, Kay Heymer, und dem Künstler. Dabei lobte der Museumsmann das formale Verständnis. Wie er vorgegangen sei? Schütte antwortete locker, er sei im Baumarkt auf Türblätter gestoßen. Auf Heymers Frage nach dem handwerklichen Können kam die lakonische Antwort: „Wenn man mit guten Leuten arbeitet, gibt es gute Lösungen.“

Im Depot des Geldinstituts schlummern Schätze. Dazu gehören Arbeiten von Uecker, den Bechers, die Porträt-Serie von Thomas Struth. Nur noch Imi Knoebel hängt im Turm der Verwaltungszentrale.

Als die Sparkasse nach dem Umbau an der Berliner Allee nur noch Glasflächen statt Hängeflächen vorfand, entschied sie sich zur Kooperation mit dem Museum Kunstpalast. In den ersten Jahren holte sie sich als Berater Rita Kersting aus Nimwegen und den Pensionär des Mönchengladbacher Museums, Veit Loers. Heute trägt das Museum Kunstpalast seine Wünsche selbst vor.

„Seit vier Jahren erwerben wir,“ so Peter Fröhlich, „Werke international bekannter Künstler, die einen Bezug zu Düsseldorf und dem Rheinland haben.“ Er nannte Wolfgang Tillmans, Erik van Lishout und Alexandra Birken. Der vierte Ankauf ist die Installation von Thomas Schütte. Alle neuen Werke der Sammlung sind nach 2000 entstanden und am Ehrenhof zu sehen.

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