Bewegliche Kunst der Preisträger

Andreas Fischer und Natalie Czech stellen an der Himmelgeister Straße aus.

Düsseldorf. Andreas Fischer hatte tagelang die Elektromotoren, Kabel und Sensoren für die Schau der Förderpreisträger im Kunstraum eingerichtet, und nun hing zur Eröffnung ein Mann in der Lichtschranke und bediente ungewollt einen Sensor. Der ließ einen Lampenkopf ständig gegen die Wand knallen.

Auch als die Kabel in der Lampe zu schmoren begannen, blieb er an seinem Platz stehen. Der Mann ließ unbewusst das absurde Spiel in der Kunst des Andreas Fischer noch absurder werden. Der Meisterschüler von Herold liebt Inszenierungen, die auf der Kippe stehen, herunterzufallen, zu zerbrechen, sich selbst zu zerstören scheinen.

Während der Rede von OB Dirk Elbers ließ er ein kleines Auto, Marke Eigenbau, auf einer schmalen Spur drehen und wenden. Aus dem Auto tönte der Sinnlos-Satz: "Besser bohren, sonst verloren".

Natalie Czech zeigt zwei Porträts einer jungen, schönen Frau, das eine mit geöffnetem, das andere mit geschlossenem Auge. Der Blick des Betrachters prallt daraufhin zurück, die fotografierte Schöne verweigert sich. In zwei Schwarzweiß-Fotos von Textbildern wird deutlich, dass es Natalie Czech nicht ums Abbilden, sondern um das Sehen selbst geht.

"Wenn ich nur sehen könnte, was du mit deinen Augen siehst" heißt es auf dem einen Foto, und auf dem anderen ist zu lesen: "Wenn du nur sehen könntest, was ich mit deinen Augen gesehen habe". Das Zitat aus dem Science-Fiction-Film "Blade Runner" ist der Versuch, den minimalen Spalt zwischen Realität und Imagination zu erfassen.

Himmelgeister Straße 107e, ab Donnerstag 19 Uhr, bis 25.1., do+fr 17-22 Uhr, sa+so 14-18 Uhr, 22.12.-7.1. geschlossen.

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