Marcus Kaiser in Düsseldorf Kunst im früheren Schwimmbad

Düsseldorf · In Düsseldorfs ungewöhnlichstem Ausstellungshaus sind Arbeiten von Marcus Kaiser zu erleben. In Dusche und Sauna gibt es nun Installationen.

 Die Installation Opernfraktal von Marcus Kaiser.

Die Installation Opernfraktal von Marcus Kaiser.

Foto: Hötzendorfer/Claudia Hötzendorfer

Ein ehemaliges Schwimmbad künstlerisch zu bespielen, das ist eine Herausforderung, die Marcus Kaiser gern angenommen hat. Seine Installation „Opernfraktal/Pink Noise“ dient in „The Pool“ an der Tersteegenstraße 63 als Auftakt für ein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm. Die Fläche ist einzigartig in der Kulturlandschaft der Stadt. Sie ist eingegraben in die Erde, und man erreicht sie über die Rückseite des 1962 vom Düsseldorfer Architekten Paul Schneider von Esleben entworfenen Terrassenhauses. Damals entstand dort auch ein Schwimmingpool mit Sauna. Kaum ist der Besucher die Stufen hinabgestiegen, taucht er ein in eine unterirdische Parallelwelt. Durch runde Öffnungen in der Decke dringt Tageslicht. Große Fenster auf einer Seite des ehemaligen Schwimmbeckens öffnen den Blick auf Treppe und kleinen Innenhof. Über mehrere Jahre hinweg war das Bad der Showroom einer Modeagentur.

2021 übernahm ein Kollektiv aus Künstlern und Architekten die Räume, um sie kulturell nutzen zu können. Der Name „The Pool“ lag da eigentlich auf der Hand, denn das ehemalige Becken gibt es noch. Es wurde mit Beton aufgefüllt und kann nun als Fläche für Installationen wie die von Marcus Kaiser genutzt werden. Der Künstler hat auch Dusche und Sauna für seine Ausstellung zweckendfremdet. Ein Farn kommt so in Genuss einer Wasserdusche, und der Besucher kann ein Video in der Sauna als Teil einer Installation ansehen.

Marcus Kaiser baut eine Komposition Bachs ebenso in seine Arbeit ein wie Fotografien aus dem australischen Regenwald, Videos, Pflanzen und Wasser. Seine Installation im ehemaligen Becken zeigt den „Kreislauf der Natur, nein eigentlich mehr die Zyklen der Natur“, sagt Kaiser und verweist auf Palmen in verschiedenen Stadien ihres Daseins. Grün und kraftstrotzend einerseits, vertrocknet von der Decke hängend und sich dabei drehend andererseits. Der „Beckenrand“ wirkt dabei wie ein Bilderrahmen.

Marcus Kaisers „Opernfraktal/Pink Noise“ ist in „The Pool“ noch bis zum 1. Mai, freitags bis sonntags, jeweils von 16 bis 20 Uhr zu sehen. Vom 13. bis 22. Mai stellen Deniz Saridas „Silberframe“ und Klaus Dedobbeleer mit Absolventen der Kunstakademie „Limen“ aus.

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