Altstadtherbst: Prickelnder Cocktail aus Show und Früchten

Das Wiener Musical „De Lady in de Tutti Frutti Hat“ feiert Deutschlandpremiere.

Düsseldorf. Grün. Viel Grün. Dazwischen leuchtet es rot, gelb und orange. Bananen, Orangen, lauter Früchte. Was klingt wie ein Obstteller trug Carmen Miranda in unzähligen Variationen einst auf ihrem Kopf. Die Südamerikanerin, die das Technicolor-Musical der 1940er Jahre mit ihrem exotischen Charme prägte, war für eben jene legendären Hutkonstruktionen berühmt.

Sie war der brasilianische Entertainment-Star in Hollywood, ein Gegenpol zu den kühlen Blondinen. Mit der Musical-Show "De Lady in de Tutti Frutti Hat" hat das Wiener dietheater dem schillernden Star ein Bühnendenkmal gesetzt, das jetzt in den Böhler Werken Deutschlandpremiere feierte.

Der Titel des Stückes ist von dem gleichnamigen Song in Busby Berkleys legendärem "The Gang’s all here" geborgt. Das Musical beschreibt den Aufstieg Carmen Mirandas zu einer Ikone des Musikfilms der 40er Jahre.

Der Rahmen: In einem Nachtclub á la Copa Cabana gibt Carmen Miranda eine Vorstellung. Sie singt ihre Lieblingssongs und erzählt über ihr Leben, ihre Karriere und das Filmbusiness. "De Lady in de Tutti Frutti Hat" hält sich strikt an die Formel der Nachtclub-Shows: Lied, Text, Lied, Text, wobei die Lieder eine Art Best-of-Miranda sind und die Texte aus Small Talk und Allgemeinplätzen bestehen.

In einer oft an eine überzeichnete Karikatur erinnernden Inszenierung verkörpert die in Wien lebende Sizilianerin Irene Cotticchio das Klischee einer wilden, frivolen und schnatterhaften Weiblichkeit des Südens. Mit sehr viel augenzwinkerndem Charme taucht Cotticchio ein in ihre Geschichte und distanziert sich zugleich davon.

Mit ungewöhnlichen Ideen werden hier überbordende Szenen anlehnend an Mirandas Hits kreiert. Diese schrägen Kostüme von Lena Kvadrat wurden 2006 für den Nestroy-Theaterpreis nominiert und ergeben, gepaart mit den brasilianischen Rhythmen und dem Charme der Hauptdarstellerin, einen prickelnden Show-Cocktail.

Weitere Auff.: Montag und Dienstag (ausverkauft), jeweils 20 Uhr, Böhler Werke, Hansaallee 321. Karten: Tel. 0211/617 0 617.

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