Kultur in Düsseldorf : Alltagskultur: Spazierend den Sound Oberbilks hören
Künstler schickt Interessierte am Samstag auf Entdeckungstour. An sieben Stationen können sie sein „Songbook Oberbilk“ hören.
Düsseldorf. Die Stühle stehen bereit. Wer möchte, nimmt Platz, nimmt sich Zeit zu erfahren, was Menschen in Oberbilk, die früher oder erst vor kurzem von Marokko aus nach Düsseldorf gekommen sind, zu erzählen haben. Davon, wie sie wohnen, wie sie ihre Kinder erziehen und was sie sich wünschen für ihre Zukunft. Um mehr zu erfahren, als das Klischee vom Maghrebviertel zu vermitteln vermag, hat sich Künstler Lukas Matthaei mit Experten aus dem Viertel getroffen und Interviews aufgenommen.
Am Samstag ab 14 Uhr schickt er Interessierte auf eine Entdeckungstour: An sieben Stationen können sie sein „Songbook Oberbilk“ hören. Allein oder in Zweiergruppen geht’s vom Treffpunkt Lessingstraße/Dreieckstraße los. Sie erkunden die Umgebung, Menschen kommen auf sie zu und helfen. Gehört die Frau beim Frisör und der am Auto lehnende Mann ins Viertel oder zum Kunstprojekt? Oder beides? Sie werden es erfahren.
An der Hermann-Harry-Schmitz-Straße wartet Sibylle Fuchs vom Bürgerverein Oberbilk. Sie weiß eine Menge über das Viertel, das die zweitgrößte marokkanische Community nach Frankfurt am Main zu bieten hat. Die Wohnanlage, an der sie von 14 bis 18 Uhr den Besuchern zur Seite steht, sieht so ganz anders aus, als man in Oberbilk erwarten würde: Seerosen verzieren die von Teichen umspielten Eingänge. Als Trendquartier preisen die Immobilienverwalter die Anlage mit dem Namen „It’s“ Oberbilk“ an. Wer den Aufnahmen zuhört, erfährt, wie junge Marokkaner von Düsseldorf aus Wohnungen in der Heimat ihrer Eltern und Großeltern erwerben.