Kulinarischer Klee im K 20

Das „Klee’s“ lockt Besucher aus der Kunstsammlung und der Oper an. Der Anfang ist geglückt.

Düsseldorf. Ein bisschen eckig sehen die Bögen der beiden „E“s aus, dabei hat hier der Meister selbst Hand angelegt. „Das Logo ist die originale Unterschrift von Paul Klee, nach dem unser Restaurant benannt ist“, sagt Joanna Epstein, Geschäftsführerin des „Klee’s“. Der Name wurde mit Bedacht gewählt: Der Aufkauf von 88 Bildern des in der Schweiz geborenen Künstlers 1960 bildete die Grundlage für die Gründung der Kunstsammlung NRW.

Und der Name soll für einen Neuanfang stehen. Denn im September vergangenen Jahres hat Epstein das Museumscafé „Op de Eck“ übernommen und will nun bewusst vieles anders machen. „Wir haben das Interieur komplett neu gestaltet und warme Farben gewählt, um die Atmosphäre zu verändern. Früher war es hier sehr hallig“, sagt Epstein.

Doch ganz abschütteln können wird das „Klee’s“ seine Vergangenheit nicht, dafür ist das Erbe zu groß. Denn das „Op de Eck“ ist für viele Düsseldorfer nach wie vor ein fester Begriff und wurde nicht nur vom Stadtmagazin Prinz für eine „tolle, fast filmische Atmosphäre“, eine moderne Küche und einen „flotten Service“ gelobt.

Doch hinter und später auch vor den Kulissen hatte es 2010 einen heftigen Streit gegeben. Grund war die Sanierung der Kunstsammlung. Der damalige Geschäftsführer des „Op de Eck“ musste den Laden wegen der Baustelle zeitweise schließen und forderte vom Land einen Schadensersatz in Höhe von bis zu 700 000 Euro. Die Sache ging vor Gericht und endete in einem Vergleich, Höhe unbekannt.

Verändert hat sich mit der neuen Betreiberin nicht nur das Aussehen, sondern auch das Konzept. „Wir verstehen uns als Restaurant und setzen auf Tapas und internationale Küche“, sagt Epstein. Neben einer festen Speisekarte gibt es ein wechselndes Tagesangebot. Zehn Angestellte sorgen für einen möglichst reibungslosen Ablauf.

Nach zwei Monaten Betrieb — nach der Renovierung eröffnete das „Klee’s“ am 9. November — wagt Epstein eine erste Bilanz: „Bislang sind wir zufrieden mit dem Zuspruch. Vor allem die Weihnachtszeit hat Spaß gemacht.“ Sie hat festgestellt, dass viele Besucher auch aus der benachbarten Oper und dem Kom(m)ödchen vorbeischauen. Und auch die eher spontane Silvesterfeier sei von den Gästen gut angenommen worden.

Noch aber warten einige Aufgaben auf sie, wie etwa die Einrichtung von Sitzplätzen vor dem Restaurant. Dort soll nach Möglichkeit im Mai eine Sommerterrasse eröffnen. „Noch laufen die Planungen“, sagt Epstein. Und noch fehlt das Mobiliar. Aber bis Mai ist ja auch noch ein bisschen Zeit.

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