Kritik an OB Elbers: „Wertschätzen statt auspressen“

Wegen der Sparvorgaben: Personalrat kritisiert Dirk Elbers.

Düsseldorf. Keinen leichten Stand hatte Oberbürgermeister Dirk Elbers am Dienstag bei der Personalversammlung der Stadtverwaltung in der Halle an der Siegburger Straße. Der Personalrat sparte insgesamt nicht mit Kritik — allerdings gab es auch Lob für das Stadtoberhaupt.

Unter dem Motto „Wertschätzen statt auspressen“ beklagte Robert Wollborn, Vorsitzender des Personalrats, zunächst die Vorgabe des Stadtrates, im Personaletat zwölf Millionen Euro zu sparen. „Ohne zu sagen, welche Dienstleistungen wegfallen sollen. So geht Sparen nicht.

Der Druck wird von oben nach unten durchgereicht.“ Auch die Verwaltungsspitze bekam ihr Fett weg: Sie kürze nach „Rasenmäher-Methode“. Zudem kritisierte Wollborn, dass Aufgaben der Verwaltung an externe Dienstleister vergeben werden, ohne dass es eine Evaluierung gebe.

Als Beispiel nannte er den IT-Dienstleister ITK Rheinland: „Wir haben unsere Zweifel, ob die Auslagerung zu einer Kosteneinsparung führt.“ Künftige Vergaben werde man kritisch prüfen.

Lob gab es für Elbers, weil er mit dem Personalrat vereinbart hat, dass befristete Arbeitsverhältnisse maximal fünf Jahre dauern dürfen — soll der Arbeitnehmer dann noch weiter beschäftigt werden, muss entfristet werden. „Das ist ein guter Schritt“, lobte Wollborn, der erklärte, dass fast 74 Prozent aller Einstellungen bei der Stadt befristet erfolgen.

Elbers betonte in seinem Grußwort, dass er die Leistung der Mitarbeiter außerordentlich wertschätze. „Ich möchte Sie auf keinen Fall ausgepresst sehen“, sagte er — und erklärte: „Mehr Kritik zu bekommen als Lob, das geht nicht nur Ihnen so, sondern — das können Sie jeden Tag in der Zeitung lesen — auch dem Oberbürgermeister.“

Bei seinem Abgang gab es keinen überschwänglichen, aber doch freundlichen Applaus. Anders als sein Vorgänger blieb Elbers noch bis zur abschließenden Aussprache. Dabei konnte er erleben, was die rund 9000 städtischen Mitarbeiter sonst noch umtreibt.

Heftige Kritik gab es etwa an dem Plan, bis zu 15 städtische Kitas in private Trägerschaft zu überführen. Ebenfalls oft kritisiert: Personalmangel in den diversen Ämtern.

Schließlich gab es noch eine gute Nachricht für die Mitarbeiter: Die Gelder, die seit einigen Jahren angesammelt wurden, um sie als Gratifikationen auszuzahlen (Verwaltungsspitze und Personalrat wurden sich lange nicht über die Modalitäten einig), werden in Kürze überwiesen.

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