Kriminalität: Einbruch bei Burberry - Täter verkleidet sich als Frau
Dummerweise fiel ihm die Tarnung erst ein, als er schon am Tatort war.
Düsseldorf. Alles sah danach aus, als müsste die Polizei ein Phantom jagen: Am Montag wurden die Ermittler zum Showroom der Edelmarke Burberry an der Georg-Glock-Straße in Golzheim gerufen. Die Türen waren dort ordnungsgemäß verschlossen, aber im Showroom fehlten Hemden, Hosen und Lederwaren im Wert von rund 60000 Euro.
Noch mehr verwunderte die Ermittler das Band der Überwachungskamera. Dort war ein Mann zu sehen, der am Sonntag kurz hereinkam, dann wieder ging - und nur wenig später betrat eine brünette Frau den Raum.
Der Verdacht fiel schnell auf die 50 Jahre alte Putzfrau, die den Schlüssel zum Showroom hat. Mit einem Durchsuchungsbefehl standen die Ermittler wenig später vor deren Wohnung in Unterrath. Zwar war von der Beute keine Spur, und die 50-Jährige war auch nicht die Frau aus dem Video. Dafür erkannten die Polizisten in ihrem Lebensgefährten den Mann, der zuerst auf dem Band zu sehen ist.
Der 47-Jährige leugnete nicht lang. Er führte die Polizisten zu einer Garage an der Bielefelder Straße. Dort hatte er die wertvolle Beute gelagert - ordentlich in Umzugskartons verpackt. "Unsere Beamten mussten schon schmunzeln", sagt Polizeisprecher André Hartwich. "Das standen Textilien, die sonst an den britischen Königshof geliefert werden, neben Lauge und Bohnerwachs." Burberry kleidet offiziell die Queen ein.
Der 47-Jährige kannte sich im Showroom aus. "Er hat seiner Freundin öfter beim Putzen geholfen und dabei auch schon mal etwas geklaut", sagt Hartwich. Bei seiner Festnahme trug der Mann eine Burberry-Lederjacke.
Durch die Putzjobs wusste der Einbrecher um die Kameras im Showroom. Deshalb nahm er zur Tat eine braune Frauenperücke mit. Und eine Jacke, die seine auffälligen Tätowierungen verdecken sollte. Dumm nur, dass er sich an die ausgefuchste Tarnung erst erinnerte, nachdem er den Tatort das erste Mal betreten hatte. So verriet sich das Phantom selbst.
