Krieg unter Schrotthändlern um 80 000 Euro

Krieg unter Schrotthändlern um 80 000 Euro. Trio aus Essen steht seit Dienstag vor Gericht.

Düsseldorf. Im Schließfach einer Bank an der Königsallee hatte Schrotthändler Hendrik L. 80 000 Euro deponiert, angeblich um damit Steuerschulden zu begleichen. Doch das Geld soll nicht ihm, sondern Geschäftspartnern aus Essen gehört haben, ebenfalls Schrotthändler. Die sollen die Schulden auf massive Art und Weise eingetrieben haben. Der 50-Jährige soll entführt und mit dem Tode bedroht worden sein. Dafür müssen sich seit Dienstag zwei Männer (32 und 51 Jahre) sowie eine 57-jährige Kauffrau vor dem Landgericht verantworten.

Am 23. September 2010 sollen zwei der Angeklagten das Opfer auf einem Essener Schrottplatz misshandelt und damit gedroht haben, Hendrik L. an einem Kran aufzuhängen. Der 50-Jährige räumte ein, das Geld befinde sich in einem Schließfach. Der Schlüssel dazu befand sich angeblich in seiner Wohnung am Hans-Filz-Weg in Wittlaer.

Hendrik L. gelang es von dort aus, einen Notruf an die Polizei abzusetzen. Als seine Entführer das bemerkten, sollen sie noch aggressiver geworden sein. In einem Industriegebiet legten sie angeblich seine Hand auf einen Holzblock und drohten: „Wir hacken dir mit der Axt die Hände ab.“ Weil er Todesangst hatte, unterschrieb der Schrotthändler eine Vollmacht für die Bank. Die Kauffrau holte — so die Staatsanwaltschaft — dann an der Königsallee 75 000 Euro ab.

Danach soll das Trio dem 50-Jährigen erneut mit dem Tod gedroht haben, falls er zur Polizei gehe. Man kündigte an, dann eine Kopfprämie auf ihn auszusetzen. „Einer wird die Drecksarbeit schon machen“, habe einer der Angeklagten erklärt.

Zum Prozessauftakt sagte das Trio am Dienstag nichts zum Tatablauf aus. Die Verhandlung wird am 24. Oktober fortgesetzt. Dann wird Hendrik L. aussagen.

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