Kommunalwahl: Elbers stapelt tief, Geisel hofft

Die Detail-Analyse der WZ-Umfrage bringt interessante Erkenntnisse. Politiker bewerten das als ein „gutes Stimmungsbild“.

Düsseldorf. Es wird ein knappes Rennen am Sonntag im Rathaus, ein Herzschlagfinale. Das jedenfalls zeigt die gestern von WZ und Express exklusiv veröffentlichte erste repräsentative Umfrage vor der Kommunalwahl. Wie berichtet, liegt OB Dirk Elbers danach mit 50 Prozent klar vor Thomas Geisel (SPD) mit 35 Prozent. Unklar ist, ob Elbers im ersten Wahlgang siegt, dafür bräuchte er mehr als 50 Prozent. Für den Herausforderer ist das Bestätigung und Ansporn zugleich. Geisel: „Vor kurzem hieß es noch, es sei eine Sensation, wenn Elbers in die Stichwahl müsste. Jetzt sind wir nah dran.“ Zumal 24 Prozent der Befragten angegeben hatten, noch unentschlossen zu sein. Elbers wiederum stapelt tief, er betont: „Die Wahllokale schließen Sonntag, 18 Uhr, dann wird ausgezählt.“ Und: „Das Meinungsbild ist gut, aber man darf Umfragen nicht überbewerten.“

Dirk Elbers kann einer aktuellen Umfrage von WZ und Express zufolge bei der Wahl zum Oberbürgermeister am Sonntag mit 50 Prozent der Stimmen rechnen — das wäre mehr als für...

Dirk Elbers kann einer aktuellen Umfrage von WZ und Express zufolge bei der Wahl zum Oberbürgermeister am Sonntag mit 50 Prozent der Stimmen rechnen — das wäre mehr als für...

Foto: Sergej Lepke

Die Analyse der Umfrageergebnisse bringt derweil interessante Details zutage. Demnach erzielen Geisel (plus vier Prozentpunkte) und Koch (plus ein Prozentpunkt) bessere Werte bei Frauen. Geisel erreicht seine besten Werte in der Gruppe der 45- bis 59-Jährigen, da kommt er auf 40 Prozent. Elbers ist am stärksten bei den über 60-Jährigen — mit 58 %.

...Thomas Geisel (SPD, 35 Prozent)...

...Thomas Geisel (SPD, 35 Prozent)...

Foto: Melanie Zanin

Frauen wählen bisweilen anders — das zeigt sich auch bei der Analyse der Ergebnisse zur Ratswahl. Wie berichtet, liegen die Lager Schwarz-Gelb und Rot-Rot-Grün mit 47 Prozent gleichauf. Wobei Grüne und FDP, die mit starken Frontfrauen ins Rennen gehen, bessere Ergebnisse bei Wählerinnen erzielen. In dieser Gruppe liegen die Grünen sechs und die FDP zwei Prozentpunkte über Schnitt.

...Miriam Koch (Grüne, 6 Prozent)...

...Miriam Koch (Grüne, 6 Prozent)...

Foto: Judith Michaelis

„Das entspricht auch in etwa meiner Wahrnehmung“, sagt dazu die liberale Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die vorher gesagten sechs Prozent insgesamt bewertet sie als „grundsätzlich positiv, wenn man bedenkt, dass wir damit zwei bis drei Prozent über dem Bundesschnitt liegen“. Man werde jetzt noch einmal alles geben.

...und Helmut Born (Linke, 4 Prozent).

...und Helmut Born (Linke, 4 Prozent).

Foto: NN

Ähnlich klingt das bei der Opposition. SPD-Fraktionschef Markus Raub meint, die Umfrage biete „ein gutes Stimmungsbild“. Für ihn die wichtigsten Erkenntnisse: „Die angeblich erfolgreiche Zusammenarbeit von CDU und FDP wird wohl ihr Ende finden. Und die SPD darf auf einen deutlichen Stimmengewinn hoffen.“ Hintergrund: Bei der Kommunalwahl 2009 hatte die SPD 23,3 Prozent bekommen, in der Umfrage liegt sie bei 33.

Laut Umfrage müssen neben der FDP auch die Grünen damit rechnen, vier Prozentpunkte zu verlieren. Fraktionschef Norbert Czerwinski aber lässt sich nicht entmutigen, denn: „Schwarz-Gelb hat offenbar keine Mehrheit mehr. Das spornt uns an.“ Laut Umfrage würden CDU und Grüne gemeinsam eine satte Mehrheit haben.

Das Wahlforschungsunternehmen election.de hat 500 Wähler telefonisch befragt. Die Schwankungsbreite der Resultate liegt bei zwei bis vier Prozentpunkten — je nach Größe der Partei. Bei der Frage zum Rat haben 38 Prozent angegeben, sie seien noch unentschlossen.

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