Kommentar Mehr Mut zum Elektroauto!

Meinung | Düsseldorf · Seit fast drei Jahren fährt WZ-Redakteur Norbert Krings ein Elektroauto. Auch wenn nicht alles perfekt sei, lohne sich der Umstieg auf die neue Antriebsart - vor allem aus einem Grund.

 WZ-Redakteur Norbert Krings. Foto: Sergej Lepke

WZ-Redakteur Norbert Krings. Foto: Sergej Lepke

Foto: Sergej Lepke

Seit Ende 2016 bewege ich mich im Straßenverkehr elektrisch und habe es bisher nur selten bereut. Als Fahrer eines Elektroautos werde ich immer noch belächelt, obwohl da so ein wenig Pioniergeist mitschwingt. „Das ist doch noch viel zu früh“, heißt es dann von meinen Zeitgenossen. „Die Technik ist doch noch gar nicht ausgereift, die Auto kommen nicht weit genug und Ladesäulen gibt es auch nicht genügend.“

Obwohl ihre Bedenken meines Erachtens nicht – beziehungsweise nicht mehr – angebracht sind, überzeugen meine Antworten nur wenige dieser Skeptiker. Zugegeben, mein erstes Elektro-Fahrzeug war ein Renault Zoe mit angeblich 240 Kilometer Reichweite. Tatsächlich schaffte er im Sommer 180 Kilometer, im Winter knapp über 120 Kilometer. Das Problem befand sich dabei vor allem in meinem Kopf. Denn die Strecke zur Arbeit und zurück oder zum Einkaufen schaffte der Stromer ohne Probleme.

Trotzdem hatte ich immer die Gewissheit, für eine längere Strecke wird die Akkukapazität nicht reichen. Dieses Gefühl brachte mich dazu, mich nach einem anderen Auto mit größerer Reichweite umzuschauen. Und das sollte erneut eines mit Elektro-Antrieb sein. Denn wer sich einmal mit einem solchen Fahrzeug bewegt hat, der möchte nichts mehr anderes, trotz (noch) so mancher Probleme. Unser neuer Hyundai Kona schafft problemlos 450 Kilometer, und im Eco-Betrieb und ohne Bleifuß liegt die Reichweite bei bis zu 500 Kilometern.

So lässt sich festhalten: Die Betriebskosten für das Auto sind deutlich gesunken. Mit einer Wallbox in der Garage ist inzwischen auch die Lademöglichkeit zu Hause gegeben. Zugegeben, noch gibt es einige Themen, die Nutzung von „Elektroautos für jedermann“ erschweren oder unmöglich machen. Aber es ist ein gutes Gefühl, zumindest für mich persönlich einen persönlichen Ansatz in Richtung Klimaschutz gefunden zu haben.

Daran können auch die aus meiner Sicht teilweise zurecht geführten Diskussionen über die Herkunft des Stroms beziehungsweise die Art der Stromgewinnung sowie die Produktions-Thematik und Entsorgung-Problematik der bisherigen Lithium-Ionen-Akkus nichts ändern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort