Düsseldorf Kollegen auf vier Pfoten: Hunde erobern Düsseldorfer Büros

Düsseldorf · Bei einer Agentur und einem Klavierhaus sind Hunde ausdrücklich erlaubt. Damit sind die Firmen in Düsseldorf nicht alleine.

 Luisa Schrafen mit ihrem Australian-Shepherd-Border-Collie-Mix.

Luisa Schrafen mit ihrem Australian-Shepherd-Border-Collie-Mix.

Foto: Simon Retzmann

Düsseldorf. Sie ist etwas schüchtern und schläft meistens bei der Arbeit. Dennoch ist sie seit drei Jahren im Unternehmen und wurde kürzlich befördert. Die Rede ist von Elsa, einem Australian-Shepherd-Border-Collie-Mix. Die Hündin ist von klein auf mit ihrer Besitzerin Luisa Schrafen in die PR—Agentur Wake up Communications in Oberbilk gekommen und mittlerweile so etwas wie ein Maskottchen der Firma. Oder wie es in der Agentur offiziell heißt: Feel-Good-Managerin.

„Elsa ist sehr feinfühlig und erkennt, wenn es stressig ist. Dann stupst sie einen schon mal an und möchte gestreichelt werden“, sagt Luisa Schrafen. Nicht nur aufgrund ihrer einfühlsamen Art sind ihre Kollegen Fans der dreijährigen Hündin. Sie motiviert die Mitarbeiter zum Beispiel zu mehr Bewegung. Jeden Mittag gehen alle Kollegen gemeinsam mit der Hündin im nahen Volksgarten spazieren. Ansonsten sei Elsa eine ruhige Vertreterin. Meist liegt sie in einem Körbchen zu Füßen von Luisa Schrafen. Nur der Postbote wird ab und zu argwöhnisch von der Hündin begrüßt.

 Elsa kam bereits als Welpe mit in die Agentur. (Foto: Luisa Schrafen)

Elsa kam bereits als Welpe mit in die Agentur. (Foto: Luisa Schrafen)

Wake up Communications ist nicht das einzige Unternehmen, in dem Hunde ausdrücklich willkommen sind. Der Berliner Verein Bundesverband Bürohund sammelt deutschlandweit Daten von Firmen, die besonders hundefreundlich sind. Für Düsseldorf listet der Verband elf Unternehmen auf. Darunter sind Unternehmensberater, ein Friseur und ein Büro-Dienstleister. Die Intention des Verbands: Firmen können sich auf diese Weise beim Werben um neue Mitarbeiter als attraktiver Arbeitgeber präsentieren.

Bei Luisa Schrafen hat das funktioniert. „Aus meiner Sicht ist Hundefreundlichkeit ein Faktor, der Arbeitgeber interessanter macht“, sagt die 25-Jährige. So habe ihre Chefin Nadja Amireh ihr ein Körbchen für Elsa geschenkt.

Auch bei Klavierhaus Schröder an der Immermannstraße sind Hunde regelmäßige Gäste. Die beiden Whippets Tabeal (drei Jahre) und Batista (acht) gehören den geschäftsführenden Gesellschaftern Patrizia und Martin Schröder. Wie im Fall von Elsa sind sie bereits als Welpen mit ins Geschäft gekommen und sind mit der Umgebung vertraut. „Wir nennen sie unsere ,Sachbearbeiter für gute Laune’“, sagt Patrizia Schröder. Sie empfindet die Anwesenheit der Tiere im Arbeitsalltag als Bereicherung. Die Hunde würden Stresssituation abmildern und Bewegung einfordern. Jeden Tag verbringt sie mit Tabeal und Batista eine Stunde im Hofgarten, wo sie sich auf dem Hundeauslaufplatz austoben können. Auch komme man leichter mit Menschen ins Gespräch.

 Arbeitsplatz mit Sicht auf die Immermannstraße: die beiden Whippets Tabeal und Batista im Klavierhaus Schröder.

Arbeitsplatz mit Sicht auf die Immermannstraße: die beiden Whippets Tabeal und Batista im Klavierhaus Schröder.

Foto: Patrizia Schröder

Nennenswerte negative Erfahrungen hätten sowohl die PR-Agentur als auch das Klavierhaus bislang nicht gemacht. „Ein Hund macht nicht viel Arbeit“, sagt Kristin Petersen, PR-Beraterin bei der Oberbilker Agentur. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen würde sie auch anderen Unternehmen empfehlen, ihren Mitarbeitern zu erlauben, Hunde mit an den Arbeitsplatz zu nehmen.

Elsa soll zukünftig auch bei der Außendarstellung der Agentur stärker in Erscheinung. Schon jetzt schmückt sie die Twitter-Seite der Firma und hat einen eigenen - privaten - Instagram-Kanal.

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