Düsseldorf "Koi"-Marke: Großer Ansturm auf japanische Mode

Rund 50 Leute warten eine Stunde auf den Verkaufsstart der neuen Kollektion des Labels Afew.

Düsseldorf: "Koi"-Marke: Großer Ansturm auf japanische Mode
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Schuhe sammeln und Klamotten jagen ist Frauensache? Dieses Klischee hat längst seine Grundlage verloren. Denn mittlerweile gibt es eine — überwiegend männliche — Szene von modebewussten Sammlern. Vor allem Sneakerschuhe sind dabei ein beliebtes Objekt. Nicht selten versammeln sich junge Leute beim Verkaufsstart von limitierten Stücken Stunden vor Öffnung vor dem Laden, um garantiert nicht leer auszugehen. Das in der Oststraße ansässige Schuhgeschäft Afew veranstaltet daher seit sechs Jahren eine Aktion am Japan-Tag, bei der sie eine neue Kollektion ihrer nach dem japanischen Fisch benannten „Koi“-Marke veröffentlichen.

Dieses Jahr fand zwar kein neuer Schuh dafür aber Oberbekleidung ihren Weg ins Portfolio. Die in den japanischen Farben Rot und Weiß gehaltenen Shirts begeisterten rund 50 Jugendliche und junge Erwachsene so sehr, dass sie den Laden bereits eine Stunde vor der Öffnung um 10.30 Uhr belagerten. Die Warteschlange ist so lang, dass selbst die benachbarten Eingänge blockiert werden. Direkt an der Tür steht der 20-jährige Phillip, der lange für den guten Platz ausharren musste: „Ich bin jetzt schon seit zwei Stunden hier“, sagt er kurz bevor der Laden öffnet. Der stolze Besitzer von 40 Schuhpaaren wurde von Freunden mit dem Sammelwahn angesteckt, der wie er sagt, sein kostspieligstes Hobby geworden ist. Vom Verkaufsstart erfahren hat er wie die meisten auf dem sozialen Netzwerk Instagram, auf dem sich der Großteil über Neuigkeiten in der Mode informiert.

Dass die begehrten Klamotten so stark limitiert sind, stört hier niemanden. Im Gegenteil: Die Jagd nach den seltenen Waren macht den Reiz für viele erst aus, erklärt Jonathan Langendorf (19), der ebenfalls zu den Ersten in der Schlange gehört: „Es fühlt sich einfach gut an, wenn man etwas in der Hand hat und besitzt, was nicht alle haben können.“

Um dabei ein Hauen und Stechen um T-Shirts und Pullover zu verhindern, werden die Kunden nur in Neunergruppen gestaffelt in den Laden gelassen. So soll sichergestellt werden, dass jeder in Ruhe nach der richtigen Größe gucken kann, ohne jemandem das letzte Exemplar wegzuschnappen.

Zwar ist der Andrang auf die Oberteile nicht so stark wie in der Vergangenheit immer wieder auf die Schuhe. Doch zu viel Zeit hätte man sich auch nicht lassen dürfen. Denn schon einen Tag später waren die Restbestände der Kollektion im Online-Shop ausverkauft. Wer noch etwas ergattern möchte, muss auf das nächste Jahr warten — oder die bis zu zehnmal höheren Gebrauchtpreise zahlen.

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