Kofferkrise am Flughafen

Bis zu zwei Stunden müssen Passagiere abends aufs Gepäck warten. Jetzt wird mehr Personal besorgt.

Düsseldorf. Am Flughafen spielten sich seit Wochen unschöne Szenen ab. Es landen Flugzeuge mit Verspätung und teils kurz vor Mitternacht — und dann müssen die Passagiere bis zu zwei Stunden auf ihre Koffer warten. Die Flüche fallen vor allem bei Familienvätern deftig aus, die mit übermüdeten Kindern am Kofferband stehen und obendrein den Zug nach Hause verpassen. Dass die gerade getankte Erholung dann Schaden nimmt, versteht sich von selbst.

„Wir kennen das Problem“, sagt Flughafen-Sprecher Thomas Kötter. „Es gibt abends durch die Verspätungen nicht mehr genug Personal, das die Maschinen ausladen kann.“ Wenn nur drei Kollegen für einen großen Jet zur Verfügung stünden, würde ausgeladen, zum Terminal gefahren, dann wieder zurück zum Flugzeug und so weiter. Die Koffer kämen dann nur schubweise und mit großen Pausen aufs Band.

Flughafen-Chef Christoph Blume spricht von einer Basis-Dienstleistung, die zu sichern sei. Bis zu zehn neue Mitarbeiter sollen ab nächster Woche für Verbesserung sorgen, die Ausgabezeit auf 45 Minuten gedrückt werden.

Der Unmut ist groß, das weiß Kötter als Leiter des Beschwerdemanagements des Flughafens am besten. An den Bändern sollen deswegen jetzt Mitarbeiter die Passagiere informieren, für Kinder gibt es Malhefte. Wer draußen steht und auf Angehörige wartet, soll mit Getränken und Knabberzeug versorgt werden. Auch zusätzliche Bänke sollen aufgestellt werden.

Der Flughafen ist zumindest mittelbar Teil des Problems. Seit 1999 ist die Bodenabfertigung privatisiert. In Lohausen sind Avia Partner und die Flughafen-Tochter Ground Handling dafür zuständig. Mit ihnen schließen die Airlines Verträge, die Airporttochter ist beispielsweise Partner von Air Berlin.

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