Karneval Kölsche Töne beim Närrischen Dienstag im Maritim-Hotel

Düsseldorf · Bläck Fööss feierten „50.“, auch Brings und Höhner waren dabei.

 Seit 50 Jahren steht Erry Stocklosa bei den Black Fööss am Mikrofon.

Seit 50 Jahren steht Erry Stocklosa bei den Black Fööss am Mikrofon.

Foto: Andreas Krüger

Es gibt wohl kaum eine Karnevalsveranstaltung in Düsseldorf, die ein solcher Selbstläufer ist wie der Närrische Dienstag des AVDK im Maritim Hotel. Wenn nach der Veranstaltung der Vorverkauf für das nächste Jahr freigeschaltet wird, dann dauert es nie lange und alle Tickets sind vergriffen. Hier gibt es nur kölsche Töne zu hören und nur das Prinzenpaar und die Prinzengarden von Blau-Weiss und Rot-Weiss – die zu Beginn in einem beeindruckenden Aufmarsch in den Saal ziehen – haben etwas mit Düsseldorf zu tun.

Für eine Band war der Auftritt beim AVDK etwas ganz Besonderes. Denn die Bläck Fööss feiern in dieser Session ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum und wurden von den Jecken frenetisch gefeiert. Erry Stoklosa ist seit der Gründung dabei. Der inzwischen 72-Jährige blickt auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurück und erinnert sich gern an die Anfangszeit: „Damals sind wir mit einem Verstärker in die Säle und haben uns mit drei Leuten ein Mikrofon geteilt. Aber die Leute im Saal waren immer leise und haben zugehört.“ Damals gab es in den Sälen auch kein Bier, sondern nur Wein oder Sekt. „Das hat sich zum Glück bei den meisten Veranstaltungen geändert.“

Schlechter oder besser fand er die Zeit nicht, nur anders. „Der ganze Karneval verändert sich. Inzwischen stehen Bands auf der Bühne, die zwei Generationen später geboren sind als wir. Es gab damals auch nur wenig Musik bei den Sitzungen. Meist standen Redner auf der Bühne oder es wurde getanzt. Heute ist es genau umgekehrt. Es gibt immer weniger Redner und die haben es auf der Bühne auch immer schwerer, weil die Jecken lieber Party machen wollen als zuhören. Der Karneval leidet unter einer Verballermanisierung. Damit spielt er auf die ausschweifenden Partys am Ballermann auf Mallorca an.

„Außerdem ist es ganz schön teuer geworden, zu einer Sitzung zu gehen. Die Karten- und Getränkepreise gehen ziemlich ins Geld.“ So lange es die Gesundheit zulässt, will Stoklosa noch auf der Bühne stehen: „Und dann möchte ich mal eine Sitzung in voller Länge als Gast erleben. Das habe ich bisher nämlich noch nie geschafft.“

Neben den Bläck Fööss stand mit Brings, Kasalla, Bernd Stelter, Volker Weininger, den Räubern und natürlich auch den Höhnern musikalisch das Beste aus dem Kölner Karneval auf der Bühne.

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