Düsseldorf : Kö-Papageien machen wieder Rabatz
Die Halsbandsittiche machen im Winter lautstark auf sich aufmerksam. Bei Touristen gelten sie längst als Attraktion.
Düsseldorf. Lautes Kreischen in großer Höhe lässt Halil Kosumi stutzen. Mit den Augen sucht er erstaunt die Wipfel der Bäume nach dem ungewöhnlichen Geräusch ab. „Hier auf der Kö sollen wilde Papageien leben?“ Er wohnt noch nicht lange in Düsseldorf und kennt die exotischen Tiere noch nicht. Als er sie entdeckt, ist er begeistert. Wie viele Touristen, die im Herbst und Winter beobachten, wie die Halsbandsittiche in der Abenddämmerung in Wipfeln an der Königsallee herumtollen. Für sie, aber auch für die Düsseldorfer sind sie eine Attraktion. Dieser Tage sind immer wieder Menschen zu beobachten, die staunend nach oben gucken.
Die leuchtend grünen Tiere stammen aus Indien, wurden in Deutschland gehalten und sind irgendwann entflogen. In Düsseldorf haben sie sich in den 80er Jahren niedergelassen. Sie leben zu Hunderten in Parks und Grünanlagen am Rhein. Mit dem Klima kommen sie zurecht. Zunächst blieben sie in Köln, wanderten dann nach Düsseldorf. Vor einigen Jahren haben sie auf der Kö ihre Schlafplätze eingerichtet.
Im Sommer bevorzugen sie Grünanlagen und Parks. „Dort ist es ruhiger, sie finden viel Futter für ihre Jungen“, sagt Norbert Maak vom Nabu. Im Herbst und Winter, wenn die Jungtiere groß sind, ziehen sie um auf stärker beleuchtete Stellen mit hohen Bäumen — wie auf der Kö, sie treffen sich, suchen die Gesellschaft anderer und fliegen gemeinsam. Warum hier, das können die Forscher nicht mit Sicherheit sagen. Jetzt im Winter mit den kahlen Bäumen sind sie besser zu erkennen — vor allem, wenn sie als Schwarm hoch über der Straße schwirren.