Kö-Bogen: Der Hofgarten kann wachsen

In der CDU-Fraktion gibt es eine Mehrheit gegen Oberbürgermeister Erwin, damit scheint der Bau eines längeren Tunnels sicher.

Düsseldorf. Die FDP war sich von Anfang an sicher, die CDU hat lange mit sich gerungen: Jetzt hat sich eine Mehrheit in der größten Fraktion gegen Oberbürgermeister Joachim Erwin durchgesetzt. Montag voriger Woche entschied sich die Union für einen längeren Auto-Tunnel im Zusammenhang mit dem Groß-Projekt Kö-Bogen. Ein Beschluss mit weitreichenden Folgen: Entgegen Erwins Vorschlag soll die neue Nord-Süd-Röhre bis zur Kreuzung Hofgarten-/Jägerhofstraße verlängert werden (siehe Grafik). Das ermöglicht ein Zusammenwachsen der beiden Hofgartenteile, sie wären nur noch durch eine Straßenbahnlinie getrennt. Dies war Erwin immer ein Dorn im Auge. Außerdem sei der Tunnel zu teuer (laut Verwaltung kostet die Verlängerung rund 35Millionen Euro), weil technisch schwierig zu bauen - zudem gebe unschöne Höhenunterschiede zwischen den Parkteilen. Dennoch setzten sich die Befürworter in der CDU durch. Laut dem verkehrspolitischem Sprecher Andreas Hartnigk habe es "nur zwei, drei Mitglieder gegeben, die Bedenken äußerten. Die große Mehrheit war dafür." Dass der Beschluss nicht früher öffentlich wurde, lag an einem Folgetermin. An diesem Montag traf sich die CDU mit Verkehrsdezernent Werner Leonhardt zum Ortstermin. Hartnigk: "Da haben alle gemerkt, wie laut der Verkehr ist - und wie groß der Gewinn wäre, wenn die Autos unterirdisch führen." Die FDP ist gleicher Ansicht, Partei-Vize Manfred Neuenhaus: "Das wird die Lebensqualität mitten in der Innenstadt stark verbessern." Die Ratsmehrheit steht also, schon am nächsten Mittwoch soll der Verkehrsausschuss den entsprechenden Bebauungsplan in Auftrag geben. Weitere Kernpunkte darin: Die Tiefgaragen von Schauspiel- und Dreischeibenhaus sollen unterirdisch an den Tunnel angebunden werden. Und die in der Schadowstraße geplante Rampe in den Tunnel hinein wird nicht gebaut.

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