Kliniken streichen Stellen

Viele Hospitäler sind unter Druck. Bei Ärzten und Pflegern soll nicht gespart werden – aber in anderen Bereichen. Durch höhere Belegungszahlen wollen die ehemaligen städtischen Kliniken (jetzt Sana) die wirtschaftlich schwierige Lage ausgleichen.

Düsseldorf. Düsseldorfer Patienten machen sich Sorgen: Laut einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) plant jedes dritte Hospital - insbesondere im nichtärztlichen Bereich - Stellen abzubauen. Die wirtschaftlich schwierige Lage durch gestiegene Personal- und Energiekosten, Belastungen durch die Gesundheitsreform und die höhere Mehrwertsteuer ließe vielen Häusern keine andere Wahl, so das DKI.

Zu ihnen gehört auch das Evangelische Krankenhaus. "In den patientenfernen Bereichen werden Stellen wegfallen", sagt Verwaltungsdirektor Wolfgang Holz. In der Küche, der Reinigung und der Verwaltung versuche das Haus, sich "zu verschlanken". Freie Stellen werden nicht neu besetzt. "Unter Umständen kommt es auch zu Kündigungen, das sehe ich allerdings noch nicht. Auch nicht, dass einzelne Bereiche ausgelagert werden", versichert er.

Stattdessen werde versucht, durch eine bessere Organisation Kosten zu sparen. "Wir versuchen zum Beispiel, Patienten, die nur drei Tage bei uns sind, so einzubestellen, dass sie am Wochenanfang kommen und möglichst alle auf einer Station liegen. Am Wochenende ist die Station dann leer und es wird kein Pflegepersonal für diese Station benötigt", erklärt Holtz.

Durch höhere Belegungszahlen wollen die ehemaligen städtischen Kliniken (jetzt Sana) die wirtschaftlich schwierige Lage ausgleichen. "Gelingt das nicht, dann werden wir in den patientenfernen Bereichen Stellen abbauen müssen", so Geschäftsführer Horst Imdahl. Kündigungen werde es aber nicht geben.

Anders in den Uni-Kliniken. Dort wurden die Wäscherei und die Zentralsterilisation ausgelagert - und sowohl in der Verwaltung, als auch bei den Pflegern und Ärzten Stellen gestrichen. Dabei gibt es bereits Engpässe: Als etwa Anita P. (Name geändert) dort ihre Zwillinge zur Welt brachte, mussten die Neugeborenen auf die Kinderstation. Sie waren zwar kerngesund und brauchten nur ein Wärmebettchen, aber auf der Frauenstation gab es zu wenig Pflegpersonal. Für Anita P. hieß das nach dem Kaiserschnitt, dass sie nur mit Hilfe - jemand musste ihren Rollstuhl schieben - zu ihren Kindern konnte.

Dagegen können Patienten und Mitarbeiter der Florenz-Nightingale-Klinik aufatmen: "Bei uns wird es keine Stellenstreichungen geben", erklärt Geschäftsführer Ulrich Schäfer. Auch Jürgen Braun, Chef des Verbundes katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD), versichert, dass es keine Pläne für Stellenabbau gebe. Aber: Dort wurde die Küche bereits ausgelagert. Die Labore folgen.

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