Auszeichnung Klimaforscher Mojib Latif mit Umweltpreis ausgezeichnet

Der Wissenschaftler aus Kiel hat schon Ende der 1990er Jahre auf die Klimaveränderungen hingewiesen.

 Mojib Latif erhielt NatureLife-Umweltpreis in Düsseldorf.

Mojib Latif erhielt NatureLife-Umweltpreis in Düsseldorf.

Foto: Joachim Hennig

Der Klimaforscher Mojib Latif (64) ist am Donnerstag mit dem NatureLife-Umweltpreis ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand an der Cecilienallee im Gebäude der Bezirksregierung statt. Latif ist für seine „jahrelange, konsequente Verknüpfung von Wissenschaft und Umweltaufklärung in Sachen Klimaschutz“ geehrt worden. Er stelle auch komplizierte Themen des Klimawandels anschaulich dar und fordere entschiedenes Handeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein, heißt es in der Begründung.

Die Laudatio auf den Preisträger hielt Vorjahrespreisträger Arved Fuchs. Der Polarforscher hat 1989 als erster Mensch in einem Jahr beide Pole zu Fuß erreicht und in zahlreichen Reportagen und Buchveröffentlichungen die Folgen der Klimaveränderung dokumentiert. Nun war er in Düsseldorf, um die Lobrede auf den Klimaforscher zu halten. Latif sei einer der ersten Wissenschaftler gewesen, die bereits Ende der 1990er Jahre auf die Klimaveränderungen hingewiesen habe. Er sei schon immer einer gewesen, der die breite Öffentlichkeit sucht und hochkomplexe Sachverhalte so darstellt, dass sie jeder verstehen könne.

Latif ging in seiner Danksagung zunächst auf die Zweifler ein. Man müsse der Skepsis in der Bevölkerung nachgehen. Er höre selber oft den Vorwurf: „Es gibt ja keine Beweise für die menschliche Beteiligung an der Klimaveränderung“.

Der Wissenschaftler führt aus, dass man für einen Beweis mit einer Zeitmaschine in der Zeit zurückreisen und die Menschheitsgeschichte ohne Kohle und Erdöl neu nachspielen müsste.

Zeitmaschinen gibt es natürlich nicht, aber mit Computersimulationen ließe sich eben jenes Gedankenmodell mit der Zeitmaschine simulieren und letztlich der Beweis erbringen.

„Der Preis gibt mir die Kraft,
immer weiterzumachen“

Schließlich ließ sich Latif einen Seitenhieb gegen den Zweifel von Lungenfachärzte an den Diesel-Grenzwerten nicht nehmen. „Da kommen ein paar Lungenärzte und stellen alles ohne wissenschaftliche Belege infrage und alle springen darauf an und schließlich beschäftigt sich die Politik auch noch damit.“

In der Wissenschaft, so der Kieler Wissenschaftler, gebe es keinen Zweifel daran, dass der Mensch die Klimaveränderungen der letzten Jahrzehnte beeinflusst habe. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, gegen die Zweifler anzugehen.

Der Preis wird von der NatureLife International Stiftung für Umwelt, Bildung und Nachhaltigkeit in Kooperation mit der Natur- und Umweltschutzakademie NRW vergeben. Preisträger in der Vergangenheit waren Reinhold Messner (2010), Hannes Jaenicke (2011) und Stefanie Powers (2013).

Hinweis in eigener Sache: In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass Arved Fuchs im vergangenen Jahr beide Pole zu Fuß erreichte. Das ist falsch. Der Polarforscher hat 1989 als erster Mensch in einem Jahr beide Pole zu Fuß erreicht. Wir bedauern den Fehler.

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