Nachhaltigkeitspreis : „Klatschen hat noch niemandem geholfen“
Klimaaktivistinnen nahmen in Vertretung von Greta Thunberg den Nachhaltigkeitspreis entgegen. Maira Keller und Luisa Neubauer nutzten die Gelegenheit, dem Publikum den Spiegel vorzuhalten.
Wenn dieser blaue Teppich vor dem großen Ballsaal im Maritim Hotel am Flughafen ausgerollt wird, ist es wieder so weit: Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird verliehen. Seit 2008 gibt es die größte Auszeichnung ihrer Art in Europa – ein klimaneutrales „Green Event“. In diesem Jahr übernahm Bundesfamilienministerin Franziska Giffey die Schirmherrschaft. Im Mittelpunkt der Gala, die vom Initiator und Organisator des Nachhaltigkeitspreises, dem Düsseldorfer Stefan Schulze-Hausmann, moderiert wurde, standen auch dieses Mal wieder die hochkarätigen Ehrenpreisträger.
Eine davon konnte persönlich nicht dabei sein, weil sie gerade von Amerika nach Spanien zur UN-Klimakonferenz segelt: Klimaaktivistin Greta Thunberg. „Wer, wenn nicht Greta Thunberg, sollte mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019 ausgezeichnet werden“, sagte Schulze-Hausmann und bat zwei Freundinnen von Greta auf die Bühne, die stellvertretend für sie die Auszeichnung entgegen nahmen, um sie ihr später zu überreichen.
Maira Keller und Luisa Neubauer, von der Fridays for Future-Bewegung. „Wir werden vor unseren Augen um unsere Zukunft betrogen“, erklärten sie. „Wir wollen vermitteln, damit etwas verändert wird. Es ist der größte Liebesbrief an die Demokratie, was wir jeden Freitag machen“, erklärten sie. Und dann hielten die beiden den Anwesenden im Saal den Spiegel vor: „Wer so einen Preis vergibt, der trägt eine große Verantwortung. Wer finanziert und sponsert solche Veranstaltungen? Wer sitzt hier alles? Alle, die gerade geklatscht haben: Wir erwarten euch am nächsten Freitag, denn Klatschen hat noch niemandem geholfen.“ Großartig.