Kitas: Stadt baut weiter aus, aber es reicht nicht

Bis August steigt Versorgungsquote für Kinder unter drei auf 46 Prozent, doch die Nachfrage der Eltern liegt bei 54 Prozent.

Kitas: Stadt baut weiter aus, aber es reicht nicht
Foto: dpa

Düsseldorf. In den nächsten Wochen werden wieder hunderte Eltern gespannt ihre Briefkästen öffnen. Denn im März will die Stadt all diejenigen, die noch keinen Betreuungsplatz für ihr Kind zugesagt bekommen haben, über den Stand ihrer Vormerkung informieren.

Mit Blick auf das am 1. August beginnende neue Kindergartenjahr steht zweierlei fest: Die Stadt erhöht zwar ihre Investitionen in diesem Jahr noch einmal um knapp 25 auf etwa 275 Millionen Euro und schafft erneut 1000 neue Betreuungsplätze allein im Bereich der unter Dreijährigen (U 3) durch den Neu- und Umbau von Kitas. Doch das reicht nicht, den Bedarf abzudecken.

Wie groß das Delta zwischen Angebot und Nachfrage im Sommer sein wird, steht noch nicht fest, sicher werden über 1500 Kinder betroffen sein — obwohl seit 2013 der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gilt. Nach Informationen der WZ kann die U3-Betreuungsquote im August von 41,5 auf rund 46 Prozent gesteigert werden. Eigentlich wollte man dann schon bei 48 Prozent sein, das aber verhindert auch die Einwohnerentwicklung. Denn die Zahl der Kleinkinder in Düsseldorf nimmt aktuell stärker zu als prognostiziert.

Die vom früheren OB Elbers schon 2010 avisierte Quote von gar 60 % ist jedenfalls auch mittelfristig kaum zu erreichen. Ein wenig entlastend wirkt, dass die Nachfrage nach U3-Plätzen in Düsseldorf — im Gegensatz zu anderen Städten und Gemeinden — nicht mehr so stark wächst, was natürlich auch am hier besonders massiv erfolgten Ausbau liegt.

Aktuell liegt der Bedarf laut Kita-Navigator bei 54 Prozent, was gleichwohl heißt: Über die Hälfte der Eltern wünscht für ihre Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz. Noch vor ein paar Jahren war das unvorstellbar, 2007 etwa gab es gerade mal 1800 Plätze, was für 13 % der U3-Kinder reichte.

Für die Stadt erschwerend hinzukommt ihr Anspruch, auch bei der Qualität zuzulegen. Unter anderem sind ab August ehrgeizige 100 neue Inklusionsplätze für Kinder mit Behinderungen eingeplant.

Schwierigkeiten beim Ausbau der Kinderbetreuung macht aber weiterhin nicht nur die bauliche Umsetzung, sondern auch die Suche nach qualifizierten Erzieherinnen. Dieser Mangel drückt die Stadt genauso wie die freien Träger (Awo, Diakonie, katholische Gemeinden und Co.).

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