Interview Kirche statt Kneipe: Eine neue Heimat für den Songslam

Im Kneipenkollektiv Butze ist es zu eng geworden.

Interview: Kirche statt Kneipe: Eine neue Heimat für den Songslam
Foto: Fabian Stürtz

Ein Wohnzimmerkonzert in lauschig-intimer Atmosphäre, kombiniert mit dem Unterhaltungsfaktor und dem Wettkampfgedanken eines Slams. Diese Mischung kommt an: 2015 gestartet hat sich der „Songslam“ als musikalische Spielart des Poetry Slam in Düsseldorf etabliert. Am 16. November findet der Wettstreit zum letzten Mal in der bisherigen Location, dem Kneipenkollektiv Butze, statt. Kulturplanerin Christine Brinkmann, die das Format seit Beginn zusammen mit Helge Goldschläger moderiert, erklärt im Interview die Hintergründe für den Wechsel und zieht Bilanz.

Frau Brinkmann, der Song-slam zieht 2018 in die Christuskirche nach Oberbilk um. Warum?

Christine Brinkmann: Aus Platzgründen. Der Songslam wird vom Publikum seit seiner Premiere sehr gut angenommen, es kommen bis zu 180 Leute. Die passen leider nicht alle in die Butze. Wir verlassen die Location aber schweren Herzens, weil wir von dem ganzen Team dort immer sehr gut aufgenommen worden sind.

Warum ausgerechnet die Christuskirche als neue Location?

Brinkmann: Wir wollen unser Stammpublikum natürlich mitnehmen, aber gleichzeitig auch die Chance nutzen, nochmal ein breiteres Publikum anzusprechen. Und in der Christuskirche finden ja schon häufig Kulturveranstaltungen statt, da passt der Songslam ganz gut ins Konzept. Natürlich war auch die besondere Akustik ein Grund.

Wie hat sich das Format seit dem Start 2015 entwickelt?

Brinkmann: Am Anfang haben wir sehr viele Künstler gehabt, die noch ganz am Anfang stehen. Mittlerweile kommen auch Leute mit mehr Erfahrung, die schon relativ professionell Musik machen. Die Jury-Noten wurden irgendwann abgeschafft. Anders als beim klassischen Slam haben jetzt alle Besucher Stimmrecht. Der Sieger wird ganz am Ende durch eine geheime Publikumsabstimmung ermittelt. Dadurch müssen die Zuhörer nicht nach jedem Auftritt ein Urteil fällen, sondern können alle Künstler am Ende miteinander vergleichen.

Wo liegt der musikalische Schwerpunkt?

Brinkmann: Wir haben von Anfang an überwiegend Singer-Songwriter und Solokünstler, die bei uns antreten. Aber es gab auch schon experimentellere Sachen und Duos.

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