Kirche gehören Luxushäuser an der Königsallee

Mehr als 200 000 Euro hat die katholische Kirche in Düsseldorfer Immobilien investiert.

 Wer an der Kö einkauft, befindet sich möglicherweise auf katholischem Boden.

Wer an der Kö einkauft, befindet sich möglicherweise auf katholischem Boden.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Wer auf der Kö die Läden Abercrombie & Fitch, Giorgio Armani, H&M und Esprit ansteuert, hat den Einkaufsbummel unbemerkt auf katholischem Boden verbracht. Denn nicht nur Wohnungen, Kitas oder Seniorenheime gehören der katholischen Kirche in Düsseldorf, auch diese Luxusimmobilien sind in ihrem Besitz. Die Aachener Grundvermögen Kapitalanlagengesellschaft, die zu 100 Prozent den katholischen Bistümern gehört, hat die Luxushäuser vor Jahren gekauft. Der Wert der Immobilien liegt bei mehr als 100 Millionen Euro.

Neben den Luxushäusern an der Königsallee erwarb die Aachener Grundvermögen auch Objekte an der Flinger Straße, in denen der Schuhladen Tamaris und die Modekette Madonna zu Hause sind, an der Mittelstraße (Reisebüro TUI und Sportbekleidung Essics) sowie das C&A Gebäude an der Schadowstraße. Insgesamt wurden mehr als 200 000 Euro in den vergangenen Jahren investiert.

Die Aachener Grundvermögen wurde 1973 gegründet, um zunächst ausschließlich katholischen Vermögensträgern in Deutschland die Möglichkeit der indirekten Anlage in Immobilien zu bieten. Heute werden zusätzlich auch Fonds für nicht-kirchliche, institutionelle Anleger aufgelegt — dieser Anteil ist jedoch nach wie vor geringer.

„Wir setzen bei der Wahl unserer Objekte auf innerstädtische 1A-Einzelhandelslage. Dort ist der Markt stabil. Und so sind nachhaltige und langfristig angelegte Investments möglich“, erläutert Geschäftsführer Frank Wenzel die Strategie. Die Kapitalanlagengesellschaft gebe kirchlichen Institutionen die Gelegenheit, Geld anzulegen. Das Geld könne dann bei Bedarf für die Sanierung von Gebäuden verwendet werden.

Seit 2013 hat die Aachener Grund keine weiteren Immobilien in Düsseldorf gekauft. „Das hätten wir gerne, es kam aber nicht dazu“, sagt Wenzel. Dennoch hat sich das Fondsvolumen seit 2013 von 4,6 auf 5,6 Milliarden Euro erhöht. „Wir sind in 40 Städten Deutschlands tätig und haben an anderen Top-Standorten weitere Objekte erworben“, sagt Wenzel. So seien zuletzt beispielsweise vier neue Immobilien am Berliner Kurfürstendamm hinzugekommen.

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