Düsseldorf Kfz-Gutachter als Rivalen: 52-Jähriger soll Kollegen fast überfahren haben

Aus einem versuchten Tötungsdelikt wurde am Ende eine Nötigung. Eine Videoaufnahme entlastete den Angeklagten.

Düsseldorf. Die Konkurrenz ist groß auf dem Markt der Kfz-Gutachter. Als sich zwei Kollegen auf der Ronsdorfer Straße in die Quere kamen, hatte die Staatsanwaltschaft zunächst wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Am Ende lautete der Vorwurf nur noch Nötigung und gefährliche Körperverletzung. Dafür musste sich ein 52-Jähriger am Dienstag vor dem Amtsgericht verantworten.

Besonders pikant: Bei dem Opfer handelte es sich um einen ehemaligen Ausbildenden des Angeklagten. Der hatte 14 Jahre lang in der Firma gearbeitet und sich plötzlich krank gemeldet. Durch Zufall erfuhr der Kfz-Gutachter davon, dass sein Mitarbeiter ganz andere Pläne hatte: „Bei uns tauchte jemand auf, der sagte, das Büro sei bald fertig.“

An der Ronsdorfer Straße traf er seinen neuen Konkurrenten: „Der stand mitten auf der Straße und hat uns fotografiert.“ Da soll der Sachverständige angeblich versucht haben, seinen Ex-Mitarbeiter einfach umzufahren. Das jedenfalls hatte das mutmaßliche Opfer in seiner Strafanzeige behauptet und auch noch angegeben, von seinem ehemaligen Chef anschließend geschlagen worden zu sein.

Doch so dramatisch war der Vorfall nicht. Das jedenfalls ergaben die Aufnahmen einer Video-Kamera, die der Angeklagte angeblich zufällig vor die Windschutzscheibe seines Wagens gelegt hatte. Darauf war zwar zu sehen, dass sein Widersacher dem Auto ausweichen musste. Doch das Ganze spielte sich eher in Zeitlupe bei mäßiger Geschwindigkeit ab.

Die Amtsrichterin stellte das Verfahren schließlich ein. Allerdings muss der Gutachter nun 350 Euro an das Kinderhospiz Regenbogenland zahlen.

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