Keine Bahn, Kitas zu — aber die meisten Düsseldorfer bleiben gelassen

Auf den zweiten Warnstreik haben sich die Düsseldorfer gut vorbereitet.

Düsseldorf. 14 Tage nach dem ersten Warnstreik zogen die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes am Mittwoch wieder in den Arbeitskampf. Bei Rheinbahn, Awista und in vielen Kitas ging am Mittwoch nichts mehr. Die Gewerkschaft Verdi fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und lehnt die von den Arbeitgebern angebotenen 1,77 Prozent mehr Gehalt ab. Die Düsseldorfer zeigten Verständnis für die Forderungen — und blieben gelassen.

Obwohl die Polizei schon gegen 6.30 Uhr die ersten Staus auf den Autobahnen um Düsseldorf verzeichnete, blieb das große Verkehrschaos aus. Auf den Ein- und Ausfallstraßen, etwa Münchener Straße oder am Mörsenbroicher Ei, wurde es hingegen voll. „Alles lief ein bisschen langsamer, da zu den täglich zigtausend Berufspendlern heute weitere hinzukamen“, so ein Polizeisprecher.

Andere stiegen lieber gleich auf das Fahrrad um — oder den Tretroller. „Ich habe den noch schnell repariert und los geht es, bei dem Wetter eigentlich ganz schön“, sagt Reinhild Schmülling. An den Taxi-Ständen am Hauptbahnhof bildeten sich indes lange Schlangen — Gerangel blieben nicht aus.

Die begehrtesten Ersatzbusse waren die Linien 725 oder 834, die über den Hauptbahnhof fuhren. Ab dem frühen Morgen strömten die Berufspendler im Minutentakt aus dem Bahnhof in Richtung Haltestelle, um sich in den überfüllten Bus zu quetschen. Einer von ihnen: Michael Porten. „Ich komme schon zu spät zur Arbeit, wenn ich nicht reinpasse, warte ich.“

Viele Eltern, die ihre Kinder in die Kita bringen wollten, standen am Mittwoch vor verschlossenen Türen: Von den 105 städtischen Kitas blieben 16 zu. In 34 Einrichtungen gab es Notdienste.

Geschlossen blieb am Mittwoch außerdem das Straßenverkehrsamt, während die übrigen Verwaltungseinrichtungen nur vereinzelt vom Streik betroffen waren. Insgesamt nahmen rund 755 der knapp 10 000 städtischen Bediensteten am Streik teil.

Das Straßenverkehrsamt am Höherweg war deshalb für den Publikumsverkehr geschlossen. Termine und Abmeldungen wurden aber bearbeitet. Schlangen gab es kaum. „Ich habe am Morgen um 9 Uhr noch online einen Termin für 10.10 Uhr gemacht. Um 10.40 Uhr war ich schon dran“, freute sich Stefan Grilec über die schnelle Zulassung seines neuen Wagens an einem Warnstreiktag.

Am 28. und 29. März wird die Tarifrunde fortgesetzt. Erneute Streiks sind nach Angaben von Verdi möglich.

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