Kein Kompromiss beim Flaschenpfand

Der Scherbengipfel im Rathaus brachte nichts – außer einen neuen Anlauf in der nächsten Session.

Düsseldorf. Es war der letzte Versuch - und er ist am Dienstagnachmittag gescheitert. Klar ist, dass es zu Karneval kein Pfand für Glasflaschen in der Altstadt geben wird. Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, hatte am Dienstag Karnevalisten, Altstadtgemeinschaft, Polizei, Verwaltung und Politik zum Scherbengipfel ins Rathaus geladen. "Wir haben nach einem Kompromiss gesucht, aber keinen gefunden", sagt Volkenrath.

Wobei sich alle Beteiligten einig sind, dass es mit dem Pfand in den Vorjahren gelungen sei, den jecken Scherbenhaufen kleiner zu halten. "Letztlich hat sich aber niemand gefunden, der dafür Verantwortung und Organisation übernimmt", sagt Dirk Schaper, Chef der Altstadtgemeinschaft.

"Wir haben das in den Vorjahren gestemmt, aber früh darauf aufmerksam gemacht, dass das kann nicht allein Aufgabe der Altstadtgemeinschaft sein kann." Stattdessen hätte die Stadt in die Bresche springen sollen. Die winkt ab. "Zwei Wochen vor Karneval sehen wir uns nicht in der Lage, die Verantwortung zu übernehmen", sagt Gründezernentin Helga Stulgies, die nach dem Tod des Beigeordneten Werner Leonhardt auch für Ordnung zuständig ist.

Immerhin eine Mini-Einigung hat das Treffen doch gebracht: Damit leere Flaschen auf korrektem Weg entsorgt werden können, werden in der Altstadt mehr Glascontainer aufgestellt. Und einen neuen Anlauf zum Flaschenpfand soll es auch geben - in der Session 2010/11. Dann will Volkenrath gemeinsam mit Wagenbaumeister Jacques Tilly eine "positive Kampagne" gegen den Glasbruch starten.

Schaper sieht das Scheitern am Dienstag immerhin als Chance: "Ich hoffe, dass dadurch der Druck auf alle Beteiligten im nächsten Jahr größer wird." Der Hotel- und Gaststättenverband will seinen Mitgliedern weiterhin raten, keine Gläser und Flaschen auf die Straße zu verkaufen und das Mitnehmen von Glas auf die Straße "nach Kräften zu verhindern".

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