Düsseldorf Kein Glück mit den Frauen: Rentner (80) wurde abgezockt

Eine Dame verschwand mit 20.000 Euro spurlos. Auch seine Rechtsanwältin soll über 940 Euro veruntreut haben.

Düsseldorf. Auch als Rentner träumte der heute 80 Jahre alte Hermann S. noch vom großen Glück. Doch eine Dame, für die er sogar sein Testament geändert hatte, ließ ihn sitzen. Danach zahlte er über 4000 Euro für eine Partnerschaftsvermittlung — ohne Erfolg. Als Hermann S. versuchte, einen Teil des Geldes wieder einzuklagen, soll er auch noch von seiner Rechtsanwältin über den Leisten gezogen worden sein. Die 61-Jährige muss sich seit Mittwoch wegen Untreue vor dem Amtsgericht verantworten.

An eine Dame aus dem ehemaligen Jugoslawien hatte der 80-Jährige sein Herz verschenkt. Die behauptete, in ihrer Heimat ein Grundstück geerbt zu haben, auf dem man exzellentes Mineralwasser fördern könne. Das wollte sie „an Scheichs in der Wüste“ verkaufen. Hermann S. gab der Frau 20.000 Euro und machte sie zur Alleinerbin. Doch mit dem Geld machte sich die Dame aus dem Staube.

Der Rentner gab allerdings nicht auf und investierte viel Geld in eine Partnervermittlungs-Agentur. Die stellte ihm auch Damen vor, eine Beziehung wurde nicht daraus. Hermann S. beauftragte die Rechtsanwältin, seine über 4000 Euro einzuklagen. Tatsächlich erstatte die Agentur auch 941 Euro zurück. Doch fünf Jahre lang ließ sich die Juristin Zeit, um den Betrag endlich an den Rentner weiter zu leiten.

Vor Gericht erklärte die 61-Jährige, dass sie damals eine Kontopfändung durch das Finanzamt hatte. Darum hätte sie Hermann S. gebeten, auf eine sofortige Auszahlung zu verzichten. Sie habe den Rentner auch in der Testaments-Angelegenheit mehrfach beraten und wollte die Honorare verrechnen. Doch einen offiziellen Auftrag dafür hatte sie nicht bekommen. Erst nach fünf Jahren bekam der 80-Jährige sein Geld wieder.

Für die Staatsanwaltschaft ganz klar ein Fall von Untreue. Zumal die Rechtsanwältin auch einer weiteren Mandatin in einer Unfallsache einen Betrag von fast 1400 Euro nicht ausgezahlt haben soll. Der Prozess wird mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt.

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