Düsseldorf Katzensitter kommen auch nach Hause

Der Service bietet sich vor allem für die Ferienzeit an. Hunde brauchen dabei unbedingt eine Ganztagsbetreuung.

Düsseldorf: Katzensitter kommen auch nach Hause
Foto: Edmonds

Düsseldorf. Die Osterferien haben begonnen und viele Düsseldorfer freuen sich auf ihre Urlaubsreise. Für Haustierbesitzer wirft gerade ein spontaner Trip die dringende Frage auf: Wohin mit den geliebten Vierbeinern?

Die 38-jährige Claire Edmonds hatte vor zwei Jahren dasselbe Problem: „Es war sehr schwierig, eine geeignete Urlaubsbetreuung für meine Katzen zu finden.“

So kam die gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte auf die Idee, die mobile Katzenbetreuung „Happy Paws“ zu gründen. Seit 2015 ist sie selbstständig und betreut hauptberuflich Katzen im ganzen Stadtgebiet. „Die Nachfrage ist groß. Selbstverständlich treffe ich mich vorab mit den Besitzern und kläre alle Fragen. Vertrauen ist sehr wichtig. Ich komme ein bis zwei Mal am Tag vorbei, füttere die Tiere, mache sauber und spiele mit ihnen.“

Damit die Besitzer sorgenfrei in den Urlaub fahren können, schickt sie außerdem regelmäßig Berichte von den tierischen Lieblingen. Einen Notfall gab es bisher zum Glück noch nicht. „Im Falle des Falles bringe ich die Katzen natürlich direkt zum Tierarzt. Außerdem habe ich den Erste-Hilfe-Schein für Tiere.“ Claires Service kostet zwischen 15 und 25 Euro pro Tag.

Kundin Antje Wulff gibt Kater Lou seit einem Jahr regelmäßig in Claires Obhut: „Da ich öfter weg bin, wollte ich die Betreuung von Lou professionell organisieren.“ Frau Wulff erzählt, dass sich in ihrem Umfeld nur wenige gut mit Tierpflege auskennen. Außerdem bitte sie ihre Freunde nur ungern um diesen großen Gefallen. Sie fliegt bald für zwei Wochen in den Urlaub und freut sich, dass ihr Lou versorgt wird: „Ich fliege mit einem guten Gefühl in die Ferien und werde am Strand mit Fotos von meinem Kater versorgt.“

Michaela Paashaus, Inhaberin von „Home & Passion“, bietet zusätzlich zur mobilen Tierbetreuung auch „Haussitting“ an: Das Licht wird eingeschaltet, der Briefkasten geleert und die Blumen werden gegossen. Dieser doppelte Service kommt gut an, erzählt Paashaus: „Die Katzen bleiben in ihrem gewohnten Umfeld und das Haus ist vor Einbrechern geschützt.“ Der Hausbesuch kostet 15 Euro.

Im Internet finden sich auch viele private Tierbetreuer ohne eigene Internetseite. Meistens sind diese günstiger als die Profis. Worauf kommt es bei der Auswahl an? Die staatlich geprüfte Hundesitterin Angelika Ketelaar erklärt, was zu beachten ist: „Für die Tierpflege ist Grundwissen erforderlich, das leider vielen privaten Anbietern fehlt. Und: Im Gegensatz zu Katzen brauchen Hunde eine Ganztagesbetreuung und sollten beim Tiersitter wohnen.“

Sabrina Schulze vom Tierheim Bettikum in Neuss weiß, was passiert, wenn sich Menschen unüberlegt ein Tier anschaffen. Oft enden solche Geschichten traurig: Die Tiere werden vor dem Urlaub ausgesetzt. Sie rät: „Bevor man sich ein Tier anschafft, sollte man sich über das Urlaubsproblem Gedanken machen. Hunde kann man oft mitnehmen oder ins Hundehotel geben. Bei Katzen ist das schwieriger. Viele sind sehr an ihre Umgebung gewöhnt. Da ist die Betreuung im Haus die beste Wahl.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort