Karnevals-Klänge: Stern leuchtet neben Juhnke

Am Stern kommt keiner vorbei. Aber sonst ist jeder Jeck anders - auch bei der Musik.

Düsseldorf. Auf kölsche Töne kann in der Altstadt kein Wirt verzichten. "Viva Colonia" von den Höhnern dreht sich auf fast allen Plattentellern. Auch an "Ein Stern" von Nic kommt man fast nirgendwo vorbei. Aber sonst schunkelt jeder Jeck anders. Die WZ machte sich gestern auf die Suche nach den Kneipenhits der Saison.

Zu wenig Düsseldorfer Karnevalsmusik? In den Hausbrauereien hält man den heimischen Musikanten die Stange. Fast überall laufen die Lieder von Alt-Schuss, den Düssel-Disharmonikern oder den Fetzern. Auch Achim und Olli können mit ihrem neuen Lied "Ratatatatatoui" punkten. Dazwischen läuft im Uerige eine mit stampfenden Elektro-Drums aufpeppte Version von "Que Sera" und im Füchschen singt der Chef Peter König selbst. "Mein Herz schlägt für Düsseldorf" ist da nicht wegzudenken.

Krachenden Gitarren sind normalerweise das Markenzeichen im Engel an der Bolkerstraße, Altweiber ist alles anders. Da zieht sich DJ Klaus den Matrosenanzug an, legt Klassiker wie "YMCA" auf: "Aber natürlich auch Karnevalsmusik. Neben den Höhnern sind ’Rot-Weiss’ von den Düssel-Disharmonikern und ’Die längste Theke der der Welt’ von Alt-Schuss angesagt."

Das Nähkörbchen an der Hafenstraße ist das Vereinslokal der schwul-lesbischen KG Regenbogen. Hier lässt Wirtin Karin Houck die Düssel-Disharmoniker ihr "Hey-Ho" schmettern: "Natürlich laufen hier auch die Lieder der KG Regenbogen. Aber auch Schlager, zum Beispiel ’Er gehört zu mir’ von Marianne Rosenberg. Und der Stern darf auch nicht fehlen."

Die Narren in der "Kneipe" an der Liefergasse schunkeln vor allem zu Düsseldorfer Klängen. Der Halve Hahn, die Ritter von der Ritterstroß, aber auch Halber Liter gehören zu den Favoriten. Und alte Schlager werden wieder ausgegraben - sogar Harald Juhnke bleibt bei den Jecken unvergessen.

"Ganz klar: ’Das rote Pferd’ und ’Joanna’", braucht Knoten-Wirtin Isa Fiedler überhaupt nicht nachzudenken, wenn sie nach den Hits der Session gefragt wird, "außerdem ist ’Cowboy und Indianer’ nicht tot zu kriegen. Wenn nach lokalen Bands gefragt wird, dann meist nach ’Düsseldorf’ von Alt-Schuss."

Zum ersten Mal stürzt sich Annette Helmus als Wirtin in den närrischen Trubel. Seit Oktober hat sie das Till Eulenspiegel an der Mühlenstraße übernommen: "Bei uns läuft viel Kölner Musik, zum Beispiel ’Kölsche Mädchen’ oder ’Da schwimmt ne Kölner’." Wobei die wenigsten Domstädter sich mit dem Lied von den schwimmenden Kölnern so richtig anfreunden können, denn das ist in Wirklichkeit von den Düssel-Disharmonikern. Im Herzen der Altstadt gehören natürlich auch die Klassiker wie das Altbierlied oder das Lied von der Retematäng zum Standard-Programm des DJs.

Traditionell geht es bei Dirk Hoffmann in der Bender’s Marie an der Andreasstraße zu. Hier kommt vor allem Düsseldorfer Liedgut auf den Plattenteller: "Mein Lieblingslied ist ’Der rote Korsar’ vom Halve Hahn."

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