Karneval: Wagentausch mit Köln am Rosenmontag

Das gab es noch nie: Die Narren aus Köln und Düsseldorf nehmen sich mit zwei Wagen diesmal gegenseitig aufs Korn.

<strong>Düsseldorf. Altbier und Erbsensuppe gehören schon immer dazu, wenn am Karnevalsfreitag in der Wagenbauhalle das Richtfest des Rosenmontagszuges gefeiert wird. Gestern hatte Zugleiter Hermann Schmitz allerdings eine echte Überraschung zu bieten: Die Narren aus Köln und Düsseldorf haben einen Wagentausch vereinbart. Das heißt, ein Kölner Wagen wird am Rosenmontag durch Düsseldorfs Straßen rollen und ein Gefährt von Jacques Tilly soll die Jecken in der Domstadt in Stimmung bringen.

"Die Idee ist entstanden, als wir mit dem Kölner Zugleiter Christoph Kuckelkorn ein Bier trinken waren", erzählt Tilly. Zuerst habe man gedacht, das sei nicht durchführbar. Aber der Kölner Wagenbauer Werner Blum fand den Vorschlag so schön, dass er schon bald einen lustigen Entwurf vorlegen konnte.

Vereinbart wurde, dass man sich gegenseitig aufs Korn nehmen solle. Der Düsseldorfer Wagen zeigt einen aufgeblasenen Kölner Jecken, der meint, den Karneval für sich gepachtet zu haben. Ein Düsseldorfer Narr bringt ihn mit einem Piekser zum Platzen. Die Kölner widmen sich der mit Botox aufgespritzten Kö-Tussi, die eigentlich zu den Gorillas in den Zoo gehöre.

Zu einer regelmäßigen Einrichtung soll der Wagentausch allerdings nicht werden. Tilly: "Ich gehe davon aus, dass dies eine einmalige Sache bleibt." Trotzdem zeige die Aktion, dass sich beim gegenseitigen Umgang der Narren aus beiden Karnevalsmetropolen einiges geändert habe.

Die vergangenen Jahre waren bitter für die Kölner Wagenbauer. Selbst im eigenen Lager gab es Kritik daran, dass der Düsseldorfer Rosenmontagszug bunter, politischer und lustiger ist. Darüber plaudert Düsseldorfs prominentester Wagenbauer Jacques Tilly mit seinem Kölner Kollegen Christoph Kuckelkorn heute in der Kölnischen Rundschau.

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