Juristische Muskelspiele

Düsseldorf. Fast bis zum letzten Platz besetzt war der Saal 116 des Landgerichtes, als dort am Montag der Rotlicht-Prozess begann. Doch schon nach ein paar Stunden hatten viele Neugierige, die einen Blick durchs Schlüsselloch der Etablissements werfen wollten, genug von dem juristischen Geplänkel und gingen nach Hause.

Zumal mit dem TV-Dauergast Bert Wollersheim die schillerndste Figur aus dem Milieu ohnehin fehlte.

Erinnerungen an den Beginn des NSU-Prozesses in München wurden wach, der ja auch lange wegen der etlichen Verteidiger-Anträge nur sehr schleppend in Gang kam. Zurzeit sind Rechtsanwälte und die Kammer des Landgerichtes in der Kennenlern-Phase und üben sich in juristischen Muskelspielen. So ist noch nicht einmal die Anklage verlesen worden, normalerweise der Beginn eines Strafverfahrens.

Angesetzt ist der Prozess bislang auf 93 Tage. Schon jetzt lässt sich absehen, dass man damit vermutlich nicht auskommen wird. Für alle, die auf einen zügigen Verlauf gehofft hatten, war der Prozessauftakt enttäuschend.

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