Junge Mode hat’s gut: Neuer Laden eröffnet in Unterbilk
Jungdesigner finden oft keine bezahlbare Plattform, um ihre Ware anzubieten. Die Agentur Tatplan hat dafür jetzt eine Lösung gefunden.
Düsseldorf. Düsseldorf ist Modestadt. Jedes Jahr locken zahlreiche Messen internationales Fachpublikum an den Rhein, das sich über die neuesten Modetrends informieren kann. Eines haben diese Messen gemeinsam: sie sind nur für Fachbesucher offen und sprechen vorwiegend jene Aussteller an, die die nötigen Standkosten aufbringen können. Ganz anders das Konzept der "Coffee & Tee (Shirts)", einer jungen Labelschau im Stahlwerk. Bereits seit Ende 2005 präsentieren dort junge Designer ihre Ware zahlreichen Besuchern.
"Angefangen hat alles in einer kleinen Kaffeebar", erzählt Andreas Prüller, Chef der Agentur Tatplan und Veranstalter der Messe. "Damals waren es nur vier Aussteller, die ihre Ware auf Bistrotischen auslegten." Doch schon zur Premiere kamen so viele Besucher, dass man sich schnell nach einer neuen Lokalität umschauen musste. Im Güterbahnhof fand die nächste Messe statt, diesmal schon mit 18 Ausstellern. Mittlerweile präsentieren sich knapp 40 Jungdesigner jeweils drei Mal im Jahr im Stahlwerk an der Ronsdorfer Straße. Die meisten, wie die Labels null-zwo-elf, 667, Rebel Rockers, Bicolli oder Trinitywerk kommen aus dem Düsseldorfer Raum. Auch Kölner Marken sind vertreten. Seit kurzem erhält Prüller jedoch auch Anfragen aus ganz Deutschland.
Das Konzept von Tatplan ist simpel und trotzdem selten in der Messewelt. Ohne langwierige Anmeldeformalitäten können sich Aussteller ab 65 Euro einen Stand im Stahlwerk mieten und sicher sein, dass bis zu 700 modebegeisterte Besucher auf T-Shirts, Taschen und Co. aufmerksam werden. Zudem gibt es eine Modenschau, Livemusik von Plattentellern, selbst gebackenen Kuchen, Kaffee und Caipirinhas.
Das harte Stöffchen fließt von einem der Sponsoren. Des weiteren unterstützen ein Limonadenhersteller und das hippe Frisörteam der Headlounge aus Düsseldorf die Mode-Messe-Macher. Momentan verhandelt Tatplan mit einem Zigarettenfabrikanten, denn weitere Unterstützung für das junge Messeprojekt ist nötig. "Trotz der Tatsache, dass wir uns ständig vergrößern, möchten wir jedoch nicht, dass der Charme unserer Messe verloren geht", sagt Prüller, "Besucher als auch Aussteller sollen bei uns einfach Spaß an junger Mode haben."
Seit Januar gibt es nun auch einen Shop zur Messe. Zusammen mit seinem Kollegen Christian Steigerwald eröffnete Andreas Prüller das Geschäft "Coffee and Tee (Shirts) - Der Store". Dort liegt nicht nur Prüllers und Steigerwalds eigenes Label null-zwo-elf aus, auch vier andere Jungdesigner können ihre T-Shirts, Jacken und Uhren hier anbieten. "Unser Laden soll eine Labelgalerie werden", sagt Christian Steigerwald, "wir wollen flippigen, vor allem noch unbekannten Modemachern eine Plattform bieten." Seit der Eröffnung vor einer Wochen sind die ersten T-Shirts immerhin schon verkauft.