Stadtteile Jugendverkehrsschule mit Theatersaal für Rath geplant

Düsseldorf · Die Stadttochter IPM Düsseldorf entwickelte das Projekt mit Polizei, Schützen, Verkehrswacht und Zukunftswerkstatt und hofft auf eine Realisierung im Herbst 2022.

 Ein trostloser Anblick am Rather Broich 137: die Jugendverkehrsschule. Sie soll neu geplant werden.

Ein trostloser Anblick am Rather Broich 137: die Jugendverkehrsschule. Sie soll neu geplant werden.

Foto: Andrea Schmitz

1985 wurde die Jugendverkehrsschule am Rather Broich 137 als Provisorium für die zu klein gewordene Einrichtung in Wersten in Betrieb genommen. Seitdem sind 35 Jahre vergangen, und die Zustände in den Räumen und Containern sind unzumutbar geworden. Nun wird eine neue Einrichtung für geschätzte 2,91 Millionen Euro geplant. Die Pläne sollten ursprünglich am Mittwoch im Bezirksrathaus Rath vorgestellt werden. Der Termin entfällt, die Fakten bleiben aber bestehen.

Die Einrichtung ist total veraltet. Der theoretische Unterricht für die Verkehrsertüchtigung, für die Fahrrad- und Mofa-Ausbildung findet im Schützenhaus des Bürger-Schützenvereins 1925 e.V. Düsseldorf Rath statt, das immerhin Stühle und eine Tafel hat. Die Räume sind klein und entsprechen nur noch bedingt den Vorschriften des Arbeitssicherheitsgesetzes. Fahrräder, Mofas und Verkehrsschilder werden in Containern gelagert, die 1985 im gebrauchten Zustand aufs Gelände kamen. Auch die Werkstatt der Zukunftswerkstatt und das Büro der Polizei sind dort mehr schlecht als recht untergebracht. Die Polizei unterrichtet in den Behelfsbauten nur noch bei extrem schlechtem Wetter, da Lehrer und Schüler über die Geruchsbelästigung der angrenzenden WC-Anlage klagen.

Die Bedingungen für den Unterricht der Schüler und Lehrer entsprechen also nicht mehr den Standards. Die Einrichtung soll daher nicht nur erneuert, sondern zugleich erweitert werden. So kommt auch die Verkehrspuppenbühne, die derzeit in der Heinrich-Heine-Grundschule an der Heerdter Landstraße gastiert, dorthin. Rath soll ein „Zentrum für Verkehrserziehung“ werden. Derzeit spielen die Puppen nur für Kita-Kinder, aber nicht für Grundschüler, weil es immer mehr Kita-Kinder gibt.

Die Stadttochter IPM (Immobilien Projekt Management) Düsseldorf ermittelte mit den Schützen, der Polizei, der Verkehrswacht und der Zukunftswerkstatt den Raumbedarf. Aus den Unterlagen geht hervor, dass nicht mehr gekleckert werden soll. Das Schützenhaus bleibt bestehen, der Neubau wird in der Flucht des Bestandsbaus geplant. Dadurch rückt die Jugendverkehrsschule näher an den Grundstückszugang am Rather Broich.

Durch ein schützendes Vordach gelangt man zum Flur, der zum Foyer aufgeweitet wird. Das Foyer öffnet sich zum Theatersaal, hat dieselbe Höhe und wird über Oberlichter natürlich belichtet. Gleichzeitig kann der Saal auch für sonstige Veranstaltungen genutzt werden. Die WC-Anlagen im Altbau werden abgerissen, sobald sie im Neubau errichtet sind.

Der Boden müsste auf Blindgänger untersucht werden

Die Bezirksvertretung 6 im Rathaus Rath, der die Pläne als erstes vorgestellt werden sollen, hat nur ein Anhörungsrecht. Es entscheidet der Rat. Den allerdings ursprünglich angedachten Termin für den 14. Mai macht das Corona-Virus zunichte.

Auch sonst gibt es Unwägbarkeiten. So sind die 2,9 Millionen Euro, die lediglich für den Neubau angedacht sind, möglicherweise aufgrund von Baupreissteigerung bis zum tatsächlich möglichen Baubeginn in der zweiten Hälfe des Jahres 2021 nicht mehr einzuhalten. Beträge für Ausstattung und Mobiliar sind noch gar nicht beziffert. Da es sich um ein ehemaliges Industriegelände handelt, müssen belastete Böden entsorgt und auf Blindgänger untersucht werden.

Die IPM geht bei der Außenanlage sowieso nur vom unmittelbaren Umfeld des Neubaus aus. An eine Revitalisierung des gesamten Geländes ist nicht oder noch nicht gedacht. Das könnte gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Eine Nutzungsänderung für die Industriebrache ist in Aussicht gestellt. Wenn alles gut geht, ist mit der Fertigstellung im Herbst 2022 zu rechnen.

Bezirksvorsteher Ralf Thomas geht davon aus, dass die Bezirkspolitiker dem Projekt zustimmen werden.

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