Jetzt wird das Geld verjubelt

Die City platzte am Montag aus allen Nähten. Immer mehr Menschen kaufen nach dem Fest ein. Die Preise purzeln.

Düsseldorf. Ganz nach dem Motto "Nach dem Fest ist vor dem Fest" drängen sich am ersten Werktag nach den Feiertagen die Menschen in Kaufhäusern und Geschäften, um weiterhin ihr Weihnachtsgeld auf den Kopf zu hauen. Pullover, Mützen sowie Skibedarf stehen hoch im Kurs. Wer sich vom Getümmel erholen will, hat es schwer: Auch Restaurants und Cafés sind gestern überfüllt. "Es ist die Hölle los", kommentiert Heike Kilders, Bedienung im Café Heinemann, im Vorbeieilen.

"Die erste Rabattwelle ist angelaufen", sagt Galeria Kaufhof-Geschäftsführer Günther Knie. Ermäßigungen gebe es vor allem auf die Winterware. "Wir hoffen jetzt auf kaltes Wetter, um die Reste noch an Mann und Frau zu bringen." Martina Jetzki beispielsweise ist mit ihrer Mutter unterwegs und probiert Ski-Jacken an. "Jetzt gibt es sie billiger, daher haben wir uns heute in die Stadt aufgemacht."

Währenddessen steht Christian Lutzmann an der Service-Kasse, um das Weihnachtsgeschenk für seine Freundin umzutauschen. Ein Armband, welches sie in doppelter Ausgabe - vom Herrn Papa sowie von ihrem Freund - bekommen hatte. "Ist nicht so wild. Sie bekommt von mir etwas anderes", sagt der Freund gelassen und wartet geduldig, bis er an der Reihe ist. Die große Umtauschwelle bleibt jedoch aus, sagt Service-Mitarbeiterin Petra Neumann. Sie habe mit mehr gerechnet. "Dafür floriert das Gutscheingeschäft, da suchen sich die Menschen selbst aus, was sie möchten."

Genau solch einen Gutschein möchte Sabine Frassmann in den Schadow-Arkaden einlösen. Sie hat den letzten Tag frei und bummelt mit ihrer Tochter durch die Stadt. "Und wenn wir schon einmal da sind, schauen wir uns auch nach den Schnäppchen um."

Im Sevens freut sich Sladjana Petrovic über die reduzierte Weihnachtsdekoration. Während Mitarbeiterin Anna Schneider bereits die Frühlingsware dekoriert - rote und gelbe Tulpen - schlägt Petrovic bei den Weihnachtskugeln zu. Sie ist griechisch-orthodox und feiert erst in acht Tagen Weihnachten. Jetzt gibt’s für sie Kerzen und Deko zu einem Spottpreis.

Im Saturn ist es ebenso voll wie in den anderen Geschäften; auch ohne Preisnachlass. "Was Angebote angeht, haben wir andere Zyklen", sagt Geschäftsführer Dirk Henckel. Gerade die jungen Kunden kämen nach den Feiertagen, nicht um Schnäppchen zu machen, sondern um Gutscheine einzulösen. Großeltern schenkten keine Elektronik, "das suchen sich die Enkel selber aus". Software und DVDs gingen weg wie "warme Semmeln".

Wer es in den nächsten Tagen nicht in die Innenstadt schaffen sollte, hat Ende Januar weitere preisgünstige Einkaufsmöglichkeiten. "Nach wie vor gibt es einen freiwilligen Winterschlussverkauf. Der ist wichtig, um die Winterware gänzlich loszuwerden", sagt Waltraud Loose vom Einzelhandelsverband. Die Rabatte im Augenblick gelten lediglich als Sonderangebote.

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