Japanischer Garten: Der Park spiegelt das Leben

Vor 35 Jahren wurde der Garten eröffnet, jetzt erklärt eine Infotafel seine Geschichte.

Düsseldorf. "Für uns ist der japanische Garten ein Stück Heimat in der Fremde", betont Kazuaki Yuoka, Hauptgeschäftsführer der japanischen Industrie- und Handelskammer.

Und so wundert es nicht, dass am Wochenende viele Japaner (aber nicht nur diese) durch die rund 5000 Quadratmeter große fernöstliche Idylle im nordwestlichen Zipfel des Nordparks wandeln - vor allem, wenn wie jetzt Rhododendren und Azaleen in voller Blüte stehen.

Vor 35 Jahren ist der Garten als Abbild des Lebens angelegt worden, mit einer Quelle, aus der das Wassers sprudelt, einem kleinen ruhenden See, in dem sich eine Insel spiegelt, typisch japanischen Brücken und Steinlaternen.

Wie in Japan üblich, steckt der Garten voller Symbole - und über diese klärt nun nicht mehr nur noch ein Faltblatt des Gartenamtes auf, sondern ab sofort auch eine Info-Tafel am Garteneingang. Passend zum Japan-Tag, der Samstag stattfindet, wurde sie am Donnerstag eingeweiht.

Entstanden ist der Garten als Geschenk der japanischen Gemeinde und der in Düsseldorf ansässigen japanischen Firmen. Die ersten Ideen entstanden schon Anfang der 1970er Jahre, wenig später wurde eigens für Planung und Durchführung der Verein "Japanischer Garten in Düsseldorf gegründet", der die Entwicklung des Gartens begleitete.

"Die Anlage des Gartens war ein Abenteuer", erinnert sich der Leiter des Pflegebezirks Nordpark, Jürgen Ortwein. Damals war er bei der ausführenden Gartenbaufirma beschäftigt und deshalb von Anfang an dabei.

"Wir hatten wunderschön gewachsene österreichische Schwarzkiefern bestellt, und dann kam der japanische Gartenmeister Iwakii Ishiguro mit der großen Axt, um den Bäumen den japanischen Schnitt zu verpassen." Er nahm also so viele Äste weg, bis jeder Baum in seiner typischen Etagenform dastand. "Wir verstanden die Welt nicht mehr", erzählt er.

Auch sonst unterschied sich die Arbeit der japanischen Gärtner von den deutschen. "Wir hatten genaue Pläne, die Japaner dagegen ein künstlerisches Konzept. Manche Wegfassungen wurden mindestens dreimal gelegt, entsprechend teuer wurde die Anklage. 1,9 Millionen Mark waren es damals.

Damit die Kiefern in der Etagenform weiterwuchsen, ließ der Verein "Japanischer Garten" in regelmäßigen Abständen Gärtner aus Japan einfliegen. Diese pflegten nicht nur die Schwarzkiefern und Ahornbäume, sondern bildeten auch ihre Düsseldorfer Kollegen in den traditionellen Pflegeschnitten aus.

"Jetzt sind wir fit für diese Arbeit", sagt Gartenamtsleiter Manfred Krick. "Unser Verein hat seine Schuldigkeit getan und kann sich auflösen", sagt Ex-Vorstandsmitglied Hans von Schaper.

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