Jacques Tilly vernichtet, was er geschaffen hat
Die Kunstwerke aus dem Rosenmontagszug werden zerstört. Das Prinzenpaar darf nicht mehr regieren und gibt die Insignien ab.
Es ist wie in jedem Jahr. Nach dem Zoch ist vor dem Zoch und das Team um Rosenmontagswagenbaukünstler Jacques Tilly vernichtet seine Kunstwerke. Doch in diesem Jahr ist eine Kleinigkeit anders. Nicht das Tilly-Team entsorgt die Wagen, sondern die Zugleitung. Und das hat einen ganz einfachen Grund: „Die haben einen Schaden beim Bau des NRZ-Wagens verursacht, der einiges an Arbeit verursacht hat. Deshalb ist der Deal, dass sie nun die Entsorgung übernehmen“, sagt Jacques Tilly.
Zehn Kilometer Maschendraht, 24 Kilometer Dachlatten und eimerweise Farbe hat Tilly mit seinem Team in dieser Session verarbeitet. Das alles kommt nun auf den Müll. „Nachhaltig ist das sicherlich nicht, aber wir ummanteln nur Luft und verarbeiten kein Styropor, deshalb haben wir keine Probleme mit der Entsorgung.“ Ein bis zwei Kubikmeter Müll fallen pro Wagen an. Bisher hat Tilly übrigens nur positive Reaktionen auf seine Mottowagen bekommen. Ärger mit Botschaftern wie im Vorjahr bleib aus. „Wir müssen ja nicht in jedem Jahr den Bogen überspannen. Das ist nicht der Sinn des Karnevals.“
Den Rosenmontag hat Tilly übrigens mit zehn Freunden in in einem französischen Bistro an der Luegallee ausklingen lassen. Doch wer jetzt glaubt, Tilly hätte nun endlich mal Freizeit, der täuscht sich. „Urlaub brauche ich nicht. Ich bin ein Workoholic und jetzt geht meine normale Arbeit wieder los.“ Zur Zeit arbeitet er an Großblumen für die Deutsche Bahn.