Investor Krieger droht mit Abzug von Höffner in Rath
Im Konkurrenzkampf mit Amazon fordert der Möbel-Konzern nun auch ein Logistikzentrum.
So ein Hickhack wie mit dem Möbelhaus Höffner an der Theodorstraße 100 hat es in Düsseldorf noch nie gegeben. Erst bootete der Konzerninhaber Kurt Krieger die Konkurrenten Schaffrath und Segmüller aus, indem er ein 135 000 Quadratmeter großes Grundstück kaufte. Er wollte auf 59 000 Quadratmetern drei Möbelhäuser hinsetzen, ein Haupthaus, ein Luxus-Zentrum und einen Mitnahmemarkt. Als Erstes entfiel das Billig-Sortiment, dann der Luxus mitsamt dem schönen Gebäude von Brüggemann. Und nun tauchte Krieger sehr freundlich, aber bestimmt auf einer CDU-Veranstaltung im Rather Schützenhaus auf, um auch diese Pläne vom Tisch zu fegen. Jetzt soll es nur noch ein Haupt-Möbelhaus und im Hintergelände ein Logistikzentrum sein. Die CDU-Politiker wie die städtische Planungsdezernentin Cornelia Zuschke sprachen von einem „Schock“ und lehnten die Pläne ab.
Krieger versuchte, seine überraschenden Pläne herunterzuspielen. Er erklärte: „Die Welt des Handels hat sich mit Amazon drastisch verändert. Wenn ein Kunde eine Garnitur kauft, will er sie sofort haben. Deshalb brauchen wir ein Zentrum, von dem wir auch andere Häuser ansteuern. Wir können unser Projekt in Düsseldorf nur realisieren mit einem Hochregallager.“ Zur Dezernentin gewendet, meinte er: „Wir machen ein Angebot, und die Stadt kann entscheiden, ob sie will oder nicht.“
Nach jahrelangen Planänderungen und einem sogenannten „Windhundrennen“ um Grundstücksverhandlungen gegen die Konkurrenz von Segmüller und Schaffrath nun die Kehrtwende. Dabei steht die Baugenehmigung für die bisherigen Krieger-Pläne kurz vor dem Abschluss. Cornelia Zuschke: „Wir sind in der letzten Phase des Verfahrens. Mit dem Bebauungsplan wird zugleich ein öffentlicher Vertrag unterschrieben. Er verpflichtet den Investor bei einem vorhabenbezogenen Bebaungsplan, nach Erteilung der Baugenehmigung unverzüglich zu bauen. So eine unglaubliche Veränderung kann man nicht huckepack mit dem vorhandenen B-Plan durchführen. Ein Logistikzentrum lässt sich nicht durchwinken.“