Kö-Bogen Ingenhoven-Bauten: Erste Mieter sollen im Februar einziehen

Düsseldorf · Auf der Baustelle am Gründgens-Platz wurden Grundsteinlegung und Richtfest gleichzeitig gefeiert.

 So sieht die Baustelle vor dem Schauspielhaus aktuell aus der Luft aus.

So sieht die Baustelle vor dem Schauspielhaus aktuell aus der Luft aus.

Foto: HG Esch

Die Bauarbeiten für die Ingenhoven-Gebäude am Gustaf-Gründgens-Platz haben am Donnerstag ein wichtiges Etappenziel erreicht. Knapp zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich sind jetzt Richtfest und Grundsteinlegung gefeiert worden. Im Februar nächsten Jahres sollen die Mieter die ersten Räume übernehmen und erste Eröffnungen im Frühsommer folgen, wenn auch die Liegewiese auf dem Schrägdach des kleinen Dreiecksgebäudes zugänglich sein wird, erläuterte Peter Knopf,  Geschäftsführer der Centrum Projektentwicklung, die den Bau mit der B&L Gruppe umsetzt. Deren Geschäftsführer Thorsten Testorp ergänzte: „Wir sind genau im Zeitplan.“

Die Feier: Zu den Rockklassikern „Eye Of The Tiger“ von Survivor und „The Final Countdown“ von Europe hob ein Kran zunächst den Grundstein und später auch den Richtkranz an ihre Plätze. Als Showeinlage vollführte eine Artistin nur mit Bändern an der Baumaschine hängend akrobatische Einlagen über der staunenden Menge.  Ein bisschen Pathos, ein bisschen Spektakel, das passte zu den Grußworten, in denen die Verantwortlichen nicht mit Superlativen sparten. OB Thomas Geisel sprach schon jetzt von einer weiteren Architekturikone am Gustaf-Gründgens-Platz, die sich zu Dreischeibenhaus und Schauspielhaus hinzugeselle. Der geschäftsführende Centrum-Gesellschafter Uwe Reppegather, der die Investition von rund 500 Millionen Euro mit seinem Privatvermögen möglich machte, war sogar so begeistert, dass er die Ansicht vertrat, man müsse den Bau sogleich unter Denkmalschutz stellen. Über sich selber scherzte er eingangs seines Statements im Übrigen, dass er eigentlich nicht gerne auf Bühnen und in der Öffentlichkeit stehe, sondern lieber im Grundbuch.

Zurückhaltender äußerte sich der Architekt selbst, Christoph Ingenhoven, vor allem angesichts der Kritik, die das Projekt von Beginn an vor allem aufgrund seiner Massivität mit 25 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche für Einzelhandel, Gastronomie und Büros begleitete. Er gab sogar zu Bedenken, dass die Gebäude vor ihrer Begrünung noch schwarz verkleidet würden, wodurch viele Betrachter wohl noch durch ein  „Tal der Enttäuschung“ gehen müssten. Er hoffe jedoch, dass die Düsseldorfer dem Haus, wenn es fertig ist, eine Chance geben werden, auch wenn es „groß und selbstbewusst“ sei. Das sei jedoch auch eine Voraussetzung dafür, dass es der Architektur der Nachbarschaft gewachsen sein könne.

Zufrieden zeigte er sich damit, dass nun nach einem langen, 20 Jahre andauernden Prozess, die „unleserliche und ungenießbare“ Situation am Übergang zum Hofgarten nach dem Zweiten Weltkrieg durch das gesamte Projekt Kö-Bogen „mit sich selbst versöhnt“ werden wird.

Der Bau: Nicht nur das Gebäude-Ensemble mit seinen schrägen Fassaden und Dächern, was eine Blickachse auf das Schauspielhaus freihält, sondern die Arbeiten selbst sind außergewöhnlich. So konnten die Arbeiten nur so schnell voranschreiten, da gleichzeitig in die Höhe sowie die in die Tiefe gebaut wurde. 98 in den Boden getriebene Stützen samt Betonplatte als Deckel machten das möglich. Da nun der höchste Punkt des Gebäudes mit 29 Metern und der tiefste mit 17 Metern am Boden der fünfgeschossigen Tiefgarage mit 670 Stellplätzen erreicht wurde, fielen Grundsteinlegung und Richtfest zusammen, was sogar für den in diesen Dingen erfahrenen OB eine Premiere war, wie er sagte.

Ein weiterer Superlativ: Von der größten „Grünfassade Europas“ sprechen die Macher. Acht Kilometer Hainbuchenhecke werden bereits seit 2016 in der Reihenfolge wie sie später am Bau steht in einer Baumschule im Emsland herangezogen. Noch besser als auf den Simulationen werde das später aussehen, sagte Peter Knopf, auch wenn die Hecke freilich im Winter braun sei.

Die Mieter: Neues gibt es auch von den Mietern. Die Einzelhandelsflächen sind laut Jürgen Mentzel, Projektleiter von Centrum, zu 60 Prozent vergeben. Klar ist jetzt, Sportscheck kommt doch nicht. Nicht kommentieren will Mentzel, ob H&M einzieht, was allerdings nach dem Auszug einige wenige Meter weiter westlich auf der Schadowstraße naheliegen würde. Fest standen ja bereits Aldi und DM, die ins Untergeschoss gehen, sowie TK Maxx und Mango. Auch die Gastronomen für den Pyramidenbau sind gefunden. Es wird ein asiatisches sowie ein indisches Konzept geben, ein Hamburger-Restaurant aus Deutschland sowie ein Düsseldorfer Café.

Ein Café ist zudem für die Ecke im großen Gebäude zum Gründgens-Platz hin und im Durchgang zum Schauspielhaus im Ingenhoven-Tal geplant.

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