In vielen Stadtteilen gibt es nur noch eine Mini-Kirmes

Am Wochenende beginnt die Schützenfest-Saison. Die Schausteller warten immer noch auf einen Neuanfang.

Düsseldorf. Mit dem Frühling erwacht auch das Sommerbrauchtum, seit Mitte der 60er Jahre traditionell mit dem Schützenfest in Vennhausen. „Wir kommen noch über die Runden. Obwohl ich mir wünschen würde, dass sich die Bewohner aus der Tannenhof-Siedlung noch mehr beteiligen würden “, sagt Wilfried Teus, Chef des 170 Mitglieder starken Vereins.

Allerdings fällt auch hier die Kirmes auf dem Festplatz an der Höherhofstraße etwas kleiner aus: „Wir haben diesmal 28 Schaustellergeschäfte, weil parallel die Osterkirmes stattfindet. Im vergangenen Jahr waren es etwas über 30.“

Stolz ist der Verein vor allem auf seine Jugend. 30 Mitglieder stark sind die Jungschützen in Vennhausen. Höhepunkt des Festes ist der Klompenball am Montag, wenn die Schützen in Holzschuhen tanzen und die Damen Dirndl tragen — da trifft sich die „Dorfgemeinschaft“.

Auf anderen Schützenplätzen ist die Situation schlechter. Viele Vereine bekommen kaum noch eine Kirmes zusammen. „Die meisten Feste sind ein Minusgeschäft geworden. Da können wir unsere Fahrgeschäfte lieber in der Garage lassen“, sagt Schausteller-Chef Bruno Schmelter.“

Seit Jahren setzt sich Schmelter dafür ein, dass Schützenfeste zusammengelegt werden, vor allem im Düsseldorfer Süden. Die Schausteller klagen, dass Vereine überdimensionierte Kirmes veranstalten.

Schmelter: „Von 20 Euro Tagesumsatz kann man nicht leben. Die Schützenfeste müssen sich gesund schrumpfen.“ Auf der anderen Seite finanzieren sich die Vereine über die Standgebühren der Schausteller.

Der IGDS-Vorsitzende Klaus-Peter Dahmen kennt das Problem: „Die Vereine sind aber selbstständig und treffen ihre eigenen Entscheidungen. Wir können da nur beraten.“ Bislang seien alle Versuche, Schützenfeste in den Stadtteilen zusammenzulegen, gescheitert: „Das ist auch nicht so einfach.“

Die Kritik des Schausteller-Chefs sieht Dahmen gelassen: „Auf seiner Wunschliste, die er uns vorgelegt hat, steht zum Beispiel, dass es eine Eröffnungsfeier für die Kirmes geben soll. Auf der Osterkirmes, die Schmelter selbst organisiert, macht er das auch nicht.“

Sind die Schützenfeste in den Stadtteilen noch zeitgemäß? Wie kann man sie attraktiver machen? Darum geht es am Donnerstag von 12 bis 13 Uhr bei WZ mobil. Das steht am Vennhauser Schützenplatz an der Höherhofstraße.

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