Umwelt Käfer oder Pilze: Der Düsseldorfer Stadtwald hat 5400 Bäume verloren

Düsseldorf · Die Hitzesommer hinterlassen Spuren im Baumbestand in Düsseldorf, aber der aktuelle Bericht des Forstdirektors macht auch Hoffnung.

 So schlimm wie in diesem Waldstück in Niedersachsen sieht es in Düsseldorf noch nicht aus.

So schlimm wie in diesem Waldstück in Niedersachsen sieht es in Düsseldorf noch nicht aus.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Nach zwei heißen und zu trockenen Sommern ist die Lage des Stadtwaldes kritisch, aber nicht hoffnungslos. Das ist das Resumee des Berichtes, den der städtische Forstdirektor Paul Schmitz am Montag im Fachausschuss im Rathaus gab, nachdem die Revierförster im September den Baumbestand in den Wäldern begutachtet und die Ausfälle bilanziert haben. Danach sind seit 2018 im Stadtwald 5400 Bäume abgestorben oder mussten wegen des Verlustes ihrer Standsicherheit gefällt werden.

Zum Verhängnis wurde den Bäumen insbesondere der Wassermangel, da die Niederschlagsmenge 2018 gerade mal  bei der Hälfte des langjährigen Durchschnittes lag. „Davon hat sich der Waldboden, vor allem die tiefere Schicht, bis heute nicht erholt“, sagte Schmitz. Immerhin sieht es bei den oberen Schichten nach den ausgiebigen Regenfällen der letzten Wochen besser aus.  Der Wassermangel senkt die Widerstandskraft der Bäume, Schädlinge wie der Borkenkäfer haben leichteres Spiel, ebenso steigt die Anfälligkeit gegenüber Pilzerkrankungen. Ein besonderes Sorgenkind sind Bergahornbäume, von denen 1500 gestorben sind.

Auch die Eschen leiden unter einem Pilz, 1300 fielen ihm zum Opfer, bevorzugt im Eller Forst. Birken, Weiden und Erlen haben an trockenen Standorten (Böschungen oder Waldränder),stark gelitten, bisher sind 1400 dieser Waldbäume ausgefallen. Demgegenüber zeigt sich die in Düsseldorf recht häufige Eiche mit 200 Totalausfällen ebenso relativ robust wie die Buche (200), während der Borkenkäfer bei der Fichte 800 Exemplare weggerafft hat.

Aber Schmitz machte auch Hoffnung: So wachsen unter dem Strich  im Stadtwald immer noch mehr junge Bäume natürlich nach, als absterben. Und die große Vielfalt des Baumbestandes (Mischwald)  bewahrt vor einem Kahlschlag, wie ihn Nadel- oder Fichtenwälder erleiden.

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