Krieg in Europa In Düsseldorf können bald eigene Schulklassen für ukrainische Kinder starten

Düsseldorf · Bisher sind es nur einzelne Flüchtlinge, die in die Schule gehen könnte, aber die Landeshauptstadt bereitet sich auf mehr Kinder vor.

 Die Schulen werden in den kommenden Wochen zahlreiche Kinder aus den Kriegsgebieten aufnehmen.

Die Schulen werden in den kommenden Wochen zahlreiche Kinder aus den Kriegsgebieten aufnehmen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Schon bald könnten in Düsseldorf besondere Willkommensklassen für aus der Ukraine geflüchtete Kinder eingerichtet werden. „Bislang wurden nur vereinzelt Heranwachsende angemeldet; aber wir bereiten uns auf mehr Schüler vor“, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Amtes für Schule und Bildung. Am vergangenen Freitag hat sie mit den Sprechern aller Schulformen über das Thema gesprochen. Klar ist: Zwei Kollegen der Schulaufsicht werden von dieser Woche an die Verteilung organisieren.

Grundsätzlich sind die Kinder, die aus den Kriegsgebieten kommen, schulpflichtig. „Aber erst dann, wenn sie mit einem neuen Wohnsitz in Düsseldorf angemeldet wurden“, erläutert die Amtsleiterin. Allerdings müssten sich beispielsweise Familien mit Kindern, die bei Angehörigen und Freunden unterkommen, nicht zwingend anmelden oder registrieren lassen. „Ukrainer brauchen aktuell kein Visum und können vorerst einfach so einreisen. Wir kennen die genaue Zahl der Schulpflichtigen deshalb nicht“, sagt Wandt. Eigene Willkommensklassen wird es voraussichtlich an den weiterführenden Schulen geben. „Unter anderem haben sechs der insgesamt 13 Realschulen ihre Bereitschaft zur Aufnahme erklärt“, sagt Wandt. An den Grundschulen werde es wohl darauf hinauslaufen, die einzelnen Kinder zunächst in die regulären Klassen zu integrieren. Sollten sich unter den Heranwachsenden auch potenzielle Gymnasiasten befinden, werden diese vorzugsweise an Standorten untergebracht, an denen in diesem Jahr Plätze frei geblieben sind. „Dafür könnte das Benrather Schloß-Gymnasium infrage kommen – aber wir befinden uns noch in Vorüberlegungen“, betont Wandt.

Vor allem das Personal könnte
zur Herausforderung werden

Sollte bald eine größere Zahl von Ukrainern in Düsseldorf beschult werden, wird vor allem das Personal zur Herausforderung. Denn in den Lehrer-Kollegien gibt es meist keine größeren Spielräume für weitere Klassen. Flankierende Unterstützung könnte es durch Kräfte der ukrainischen Sonntagsschule geben. Die ist zwar ein freiwilliges Angebot, das mit staatlichen Schulen nicht zu vergleichen ist. „Aber oft waren diejenigen, die dort unterrichten, in der Ukraine selbst Lehrer“, sagt Wandt.

(jj)
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