Verkehrsplanung in Düsseldorf In Bilk fallen viele Parkplätze weg

Bilk · An der Himmelgeister Straße verhindern Fahrradständer das Senkrechtparken. Anwohner ärgern sich, weil der Platz für Pkw nun stark reduziert ist.

 Claus Krombach kritisiert die neuen Radständer in Bilk.

Claus Krombach kritisiert die neuen Radständer in Bilk.

Foto: Holger Lodahl

Schon viele Jahre wohnt Klaus Crombach in Bilk an oder in der Nähe der Himmelgeister Straße. Für Crombach war es selten ein großes Problem, seinen Pkw abzustellen – auch, weil das Querparken das Finden einen Parkplatzes etwas erleichterte. „Das Querparken war nie ein Problem, es gab nie Knöllchen“, sagt Crombach. Seit einiger Zeit ist das anders. Auf dem Bürgersteig, wo bis vor kurzem die Autos mit der Front standen, blockieren in etwa zwei Meter Abständen Fahrradständer das Querparken – und zwar von der Einmündung Am Steinberg bis zum Suitbertusplatz, gut zwei Kilometer also. Entsprechend viele Pkw-Parkplätze gibt es nun weniger. Crombach ärgert das. „Nun fängt das Herumkurven an.“

Die Stadt erklärt den Bau der Fahrradständer und die folgende Reduzierung der Parkmöglichkeiten. „Die Umsetzung einer Radverkehrsanlage hat der Ordnungs- und Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am 27. Mai 2020 einstimmig beschlossen“, sagt ein Sprecher. Dieser Beschluss hat die Parkmöglichkeiten in Bilk kürzlich schon an anderer Stelle reduziert. An der Merkurstraße wurde das sogenannte „halbhüftige Parken“ verboten.

An der Himmelgeister Straße müssen nun die Längsparkstreifen zugunsten des Fuß- und Radverkehrs wieder als solche genutzt werden, teilt die Stadt mit. Recht viele Parkende sehen das nicht ein oder wissen es noch nicht. Zwischen zwei Fahrradständer passt knapp ein Pkw, viele Autos werden daher weiterhin quer abgestellt. Die Folge: Hinter vielen Scheibenwischer flattert ein Knöllchen. „Das Ordnungsamt kommt zwei Mal pro Woche und schreibt auf“, hat Crombach beobachtet. „Das ist hier wohl eine Gelddruckmaschine.“

Die Stadt sieht sich im Recht. Das Quer- und auch Senkrechtparken sei in der Vergangenheit geduldet worden, aber nie offiziell erlaubt gewesen. Das Ordnungsamt werde weiter verstärkt kontrollieren. „Das Ablegen alter Gewohnheiten gerade im Hinblick auf den in Bilk bestehenden Parkdruck ist meist ein schwieriger Prozess“, sagt der Stadtsprecher.

Für Klaus Crombach ist dieses Vorgehen ein Ärgernis. Dass versucht werde, den ohnehin knappen Platz in der Stadt neu zu organisieren, sieht er ein – auch, dass dies manchmal zu Lasten der Autofahrer geht. „Aber so einfach geben die Fahrer ihrer Autos nicht auf.“ Und die Gegend verlassen werde auch niemand.

Fahrradbesitzer an der Himmelgeister Straße freuen sich über die neuen Fahrradständer. „Ich habe jahrelang abends einen freien Schilderpfosten gesucht fürs Fahrrad, jetzt finde ich die neue Lage hier eigentlich gut“, sagt eine Anwohnerin. Sie ärgert sich, dass die Pkw weiterhin ein Stück auf den Bürgersteig hochfahren – so nah an die Fahrradständer, dass sie oft nicht benutzt werden können.

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