In der Innenstadt wächst die Zahl der Radfahrer – trotz Baustellen

Gezählt werden die Radler im Gegensatz zu Köln nicht, aber die Stadt legt jetzt eine neue Studie vor.

Düsseldorf. Immer mehr Düsseldorfer fahren mit dem Fahrrad in die Innenstadt. Diesen Eindruck jedenfalls kann man seit Jahren gewinnen, trotz der störenden Großbaustellen. Genaue Zahlen jedoch kennt in Düsseldorf niemand, ganz im Gegensatz zu Köln. Dort hat das Amt für Straßen- und Verkehrstechnik jetzt vermeldet, dass die Radfahrerquote in der Kölner City im letzten Jahr um gut 15 Prozent angestiegen ist: Im August 2009 wurden an den vier Zählstellen rund 530000 Fahrradfahrer registriert, im Juli 2010 waren es etwa 610000.

Auch, wenn es keine offiziellen Zahlen für Düsseldorf gibt, geht Rüdiger Heumann, erster Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), fest von einer deutlichen Zunahme der Radfahrer aus. "Ich fahre täglich mit dem Rad. Die Fahrradwege sind eindeutig voller geworden."

Mehrere Indizien bestätigen diesen Eindruck, nicht zuletzt die Verkehrsunfallstatistik, die seit Jahren eine Zunahme von Unfällen mit Radfahrern ausweist. Auch die Mitgliederzahlen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs sprechen für mehr Radler in Düsseldorf. In den letzten beiden Jahren sind rund 200 neue Mitglieder in den Verein eingetreten. "Eine solche Zunahme hatten wir noch nie", sagt Heumann.

Jetzt legt das Amt für Verkehrsmanagement in der nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses am 1. September zumindest eine Studie der Universität Dresden vor, die den Anteil des Radverkehrs im Vergleich zu ÖPNV-Nutzern, Fußgängern und Autofahrern in vielen deutschen Innenstädten anhand von Befragungen eruiert hat. Allerdings wurden die Daten bereits im Jahr 2008 gewonnen. "Düsseldorf kommt da - ganz ähnlich wie Frankfurt am Main, Leipzig und Dresden - auf eine Radfahrerquote von knapp zwölf Prozent", sagt Bernd Thomas vom Verkehrsdezernat. Bei Befragungen im Jahre 2004 lag die Radlerquote bei nur acht Prozent. Ausreißer ist 2008 die Hansestadt Bremen mit 25 Prozent Radlern, dort erreichen Bus und Bahn dafür nur einen Anteil von 14, Düsseldorf aber von 22 Prozent.

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